Aktive Mittagspause beim bfw Ataßfurt

Aktive Mittagspause beim bfw Ataßfurt
von 9. April 2018

Hintergrund ist der Stand nach vier Verhandlungen mit einem unzureichenden Arbeitgeberangebot. Nachdem schon im letzten Jahr der Tarifabschluss (1.4% lineare Erhöhung), entgegen dem allgemeinen Trend, unterhalb der Inflationsrate und auch weit unter den Steigerungen der dem Bfw zuerkannte Kostensätze lag, sollen sich die Beschäftigten dieses Jahr mit einer Einmalzahlung in Höhe von 500 EUR zufriedengeben.

Das Bfw befindet sich nach eigener Aussage in einer zufriedenstellenden wirtschaftlichen Situation und wird wieder mit einem Plus (ca. 500.000 EUR) abschließen, was der Arbeitgeber auch auf die gute Arbeit aller Beschäftigten zurückführt. Er will sie aber offensichtlich nicht an dieser Entwicklung beteiligen. Lineare Lohnsteigerungen werden kategorisch ausgeschlossen. Solche linearen, tabellenwirksamen und damit dauerhaften Lohnsteigerungen würden für das Bfw mittelfristig „unternehmensgefährdende Risiken“ bedeuten. Die Beschäftigten sollen jetzt auf Lohn verzichten, um einer eintretenden Prognose vorzubeugen, die auf Spekulationen beruht.

„Diese Haltung der Geschäftsführung hat schon abenteuerliche Züge. Sie spiegelt nicht die Wirklichkeit wider und dient nur dazu, Unsicherheit und Angst unter den Beschäftigten zu verbreiten,“ erklärt Olaf Broszeit, Verhandlungsführer der ver.di.

Patricia Schulze (Vertrauensfrau und Mitglied der Verhandlungskommission):“ Wir müssen auch die Aussage des Arbeitgebers, die Sicherheit der Arbeitsplätze sei gefährdet, als unredliche Drohung verstehen. Dazu gehört auch die Ankündigung, ggf. unrentable Bereiche auszulagern.

Aber es ist klar, dem Unternehmen geht es seit Jahren gut und das müssen die Beschäftigten auch in der Lohntüte dauerhaft spüren. Eine Einmalzahlung von 500 EUR ist selbst unter Berücksichtigung der dem Angebot innewohnenden sozialen Komponente ein nicht ansatzweise angemessenes Angebot.“

Olaf Broszeit ergänzt: „Ein Sockel- oder Festbetrag von z.B. 100 EUR auf die Tabellenentgelte hätte dieselbe soziale Komponente, wäre dauerhaft und verhindere auch das weitere Abschneiden von der allgemeinen Gehaltsentwicklung.“

Deshalb hat die ver.di Mitgliederversammlung einstimmig den Aufruf zur aktiven Mittagspause beschlossen und hofft, das möglichst viele Beschäftigte des Standortes Staßfurt diesem folgen werden.