Arbeitsmarkt bleibt aktuell noch auf Erholungskurs

von 1. Dezember 2020

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren Ende November 16.870 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 641 Arbeitslose (-3,7 Prozent) weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 2.140 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich im zurückliegenden Monat um 0,3 Punkte auf 7,9 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt erholt sich langsam nachdem im Frühjahr die Corona Pandemie zunächst einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Halle zur Folge hatte. Inzwischen gehen wieder mehr Arbeitslose in Erwerbstätigkeit ab, als Arbeitnehmer aus Erwerbstätigkeit sich bei uns melden. Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist allerdings noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau. Aktuell erleben wir isoliert betrachtet zum Vorjahr einen „normalen“ November. Die Effekte des Teillockdown werden sicher erst zeitverzögert sichtbar werden und wesentlich davon abhängen, wie die Bundes- und Landeshilfen bei den betroffenen Unternehmen ankommen“, so Petra Bratzke, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.

„Die Agentur für Arbeit Halle wird weiterhin den Fokus auf das Verhindern von Entlassungen bspw. durch das Kurzarbeitergeld legen und Einstellungen u.a. über Eingliederungszuschüsse fördern“, so Bratzke weiter.

Jugendliche

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im November erwartungsgemäß weiter gesunken, 1.724 Personen, d.h. 172 weniger als im Oktober 2020. Damit nehmen die 15- bis unter 25-Jährigen einen Anteil von 10,2 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk Halle ein. „Wir blicken auf ein erfolgreiches Berufsberatungsjahr 2019/20 zurück in dem wir jedem Jugendlichen ein Angebot unterbreiten konnten und sind aktuell schon wieder aktiv im neuen Beratungsjahr 2020/21. Dabei werben wir bei den Jugendlichen darum, unbedingt einen Beratungstermin telefonisch oder über unseren neuen Videokanal wahrzunehmen. Die Nachwuchssicherung bleibt auch in Corona Zeiten eine Herausforderung für die Zukunft“, so Bratzke weiter.

Hotline Berufsberatung: 0345/52491510

Ältere

Der Anteil der Älteren an allen Arbeitslosen liegt bei 30,9%. I

m Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl auf 5.206 (Vorjahr 4.663). „Auf Grund der demografischen Entwicklung wird die Belegschaft in den Unternehmen immer älter. Dies zeigt aber auch, dass die Firmen erfahrene Fachkräfte im Unternehmen halten und auf deren Fachwissen zurückgreifen, auch in Pandemiezeiten. Der Wissenstransfer in den Betrieben wird in den kommenden Jahren eine zunehmende Rolle spielen. Nur wenn es gelingt, das Wissen der verschiedenen Generationen im Unternehmen zu halten, werden Unternehmen zukunftssicher aufgestellt sein. Die meisten älteren Beschäftigten arbeiten im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel.

Stellenangebote

Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften hält an.

Aktuell haben wir 3.289 zu besetzende Stellen im Bestand. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Halle und des Jobcenter Halle (Saale) wurden in diesem Jahr bisher 7.616 Stellen zur Besetzung gemeldet. Besonders gute Chancen bestehen weiterhin im Dienstleistungsbereich, in der Lager-und Logistikbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Die Unternehmen suchen Fachkräfte. Ein großes Potential bilden dabei die Lebenserfahrenen. Wo berufliche Qualifikationen nicht mehr aktuell sind, kann der gemeinsame Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Halle und des Jobcenter Halle (Saale) durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes unterstützen“, betont Bratzke.

Hotline Arbeitgeberservice: 0800 4555520 (gebührenfrei)

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

Im Rechtskreis der Grundsicherung (SGB II) ist die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November 2020 um insgesamt 397 auf 11.690 Arbeitslose zurückgegangen, in der Stadt Halle sank die Zahl um 215 Personen auf 7.647.

Im Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung SGB III waren 244 Frauen und Männer im November 2020 weniger arbeitslos gemeldet.

Hier waren im aktuellen Berichtszeitraum insgesamt 5.180 Frauen und Männer arbeitslos registriert, 1.168 mehr als im Jahr zuvor.

Blick in die Geschäftsstellen

Regionale Unterschiede bestehen weiterhin.

Saalekreis 6,4 % und die Stadt Halle 9,1 % Arbeitslosenquote

In Halle waren im November 10.644 Personen gemeldet, das sind 368 weniger als noch vor einem Monat, von denen 7.647 (-215), nach dem SGB II betreut werden. Trotzdem hält sich der relative Anteil von SGB II Arbeitslosen der Stadt Halle weiterhin auf einem hohen Niveau, mit 71,8%.

Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt mit 9,1% weiterhin über dem Agenturdurchschnitt (7,9%)

Im Saalekreis sind aktuell 6.226 Frauen und Männer in der Arbeitslosenstatistik. Dies sind 273 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 680 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,4 Prozent deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Der SGB IIAnteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug 64,9 %.

Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg sinkt um 239 Personen bzw. 4,8 Prozent auf 4.722

Fazit:

„Die Perspektive bleibt unsicher, da die aktuelle Situation nicht vergleichbar mit dem Frühjahr ist. Unklar bleibt, wie lange der Teillockdown anhält. Darüber hinaus sorgt aktuell das Kurzarbeitergeld dafür, dass die Arbeitslosigkeit nicht ansteigt und Existenzen gesichert werden. Aber die sinkenden Einkommen könnten zu einem rückläufigen Konsumverhalten führen“, so Bratzke.

Woche der Menschen mit Behinderung vom 30.11. – 04.12.2020 – Möglichkeit Fachkräftepotentiale zu entdecken!

Aufklärungskampagne der Arbeitsagentur Halle und des Jobcenter Halle

Dazu werden die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Halle und des Jobcenters Halle (Saale) die Unternehmen telefonisch kontaktieren und auf die vielfältigen Förder- und Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit Halle und des Jobcenter Halle (Saale) hinweisen.