Arbeitsmarkt kommt noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau

von 29. Juli 2021

Überblick

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Halle waren Ende Juli 16.845 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 207 Arbeitslose (1,2 Prozent) weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind gegenwärtig 1.497 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet. (- 8,2%)

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ging im zurückliegenden Monat leicht zurück auf 7,8 Prozent.

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk setzt sich auch im Juli fort. Die Wirtschaft nimmt durch die Lockerungen weiter Fahrt auf und die Zahl der Arbeitslosen geht weiter zurück.

„Die Fachkräftenachfrage wird ein zunehmend bestimmendes Thema. Nicht nur die Entwicklung der Corona Pandemie wird den Markt beeinflussen, sondern auch wie wir es schaffen, den Unternehmen im Agenturbezirk Halle die nötigen Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, das wird mittel – und langfristig über die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen entscheiden“, so Petra Bratzke, Chefin der Hallenser Arbeitsagentur.

Jugendliche und Ältere

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Juli 2021 leicht gestiegen. Mit 1.779 Personen, d.h. 52 mehr als im Juli 2021. Damit nehmen die 15- bis unter 25jährigen einen Anteil von 10,6 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk Halle ein.

Absolut haben sind 158 Jugendliche weniger als im Vorjahr zur selben Zeit (- 8,2 %) in Betreuung. Mit unserer Sonderhotline (0345/52491510) bieten wir den Jugendlichen und Eltern auch in den Sommerferien die Möglichkeit telefonisch alle Fragen rund um den Berufseinstieg zu klären.

Zahl der Langzeitarbeitslosen geht im Vergleich zum Vormonat weiter zurück

Die durch die Krisenfolgen im Verlauf des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Juli gesunken. So waren im Berichtsmonat 7.199 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 138 weniger als im Juni 2021, aber 1.472 mehr als im Juli 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt im Agenturbezirk 42,7 Prozent.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters Halle (Saale) 920 neue Stellen, damit steigt das Angebot an neu eingehenden Stellenangeboten deutlich zum Vorjahresmonat (+35,7 %). Aktuell hat die Agentur 4.043 Stellen im Portfolio, die zu besetzen sind.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

Im Rechtskreis SGB III waren 56 Frauen und Männer im Juli 2021 mehr arbeitslos als im Vorjahresmonat. Im Juli waren 4.696 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

Im Rechtskreis SGB II ist die Arbeitslosigkeit von Juni 2021 auf Juli 2021 um 263 Personen gesunken. Im Bereich des SGB II gab es im Juli 2021 12.149 Arbeitslose, 392 weniger als im Juli des Vorjahres.

Regional bietet sich weiterhin ein differenziertes Bild

In der Stadt Halle waren im Juli 10.895 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 55 weniger als vor einem Monat, von denen 8.231 (-108) die Grundsicherung bezogen. Der relative Anteil von SGB II Arbeitslosen der Stadt Halle hält sich auf einem hohen Niveau, aktuell 75,5%. Die Arbeitslosenquote der Stadt Halle liegt weiterhin mit 9,2 Prozent über dem Agenturdurchschnitt (7,8%).

Im Saalekreis sind derzeit 5.950 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 6,1 Prozent deutlich unter dem Agenturdurchschnitt. Dies sind 152 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 903 weniger als noch vor einem Jahr. Der SGB II-Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug 65,8 % das entspricht 3.918 Personen (- 155 Personen zum Vormonat).

Die Zahl der Arbeitslosen im Einzugsbereich der Geschäftsstelle Merseburg sank um 95 Personen bzw. 2,0 Prozent auf 4.564.

Fazit Bratzke:

„Ich erwarte weiterhin eine Erholung am Arbeitsmarkt und bleibe vorsichtig optimistisch und mir machen eventuell steigende Arbeitslosenzahlen weniger Sorgen als der allenthalben sichtbare Fachkräftemangel. Risiken für die nächsten Monate ergeben sich durch eine mögliche vierte Welle der Covid-19-Pandemie und damit verbundene neuerliche Eindämmungsmaßnahmen,“ so Bratzke abschließend.