Berlin ‚ampelt‘ neue Bauaufträge: Halle auf Bauarbeiter-Suche – Lohn-Plus lockt

von 30. November 2021

Der Vorsitzende der IG BAU SachsenAnhalt Süd spricht von einer„Beschäftigungsoffensive“, die auf den Bau in Halle zukomme. „Es wird höchste Zeit,deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet: Es lohnt sich, aufdem Bau zu arbeiten“, so Weniger. Dazu passe das LohnPlus, das die Gewerkschaftjetzt erreicht habe: insgesamt 8,5 Prozent – in drei Schritten. Damit habe die IG BAU denBeschäftigten im Osten eine klare Perspektive verschafft: Das jetzt fest vereinbarte Zielsei, dass in Zukunft jeder Facharbeiter im Osten genau so bezahlt werde wie im Westen.„Das ist wichtig, um die Arbeit attraktiver zu machen. Die erste Lohnerhöhung mussschon Anfang Dezember, wenn der NovemberLohn kommt, auf dem Konto sein. Dazukommt noch eine Einmalzahlung von 220 Euro als CoronaPrämie. Auch das AzubiPortemonnaie wird dicker. Und zusätzlich gibt es jetzt zum ersten Mal eine generelleEntschädigung für die oft langen Fahrten zu den Baustellen: Das WegezeitGeld kommt.Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in voller Höhe gezahlt“, so Weniger.

Für jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter künftig – je nach Fahrstrecke – zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusätzlich, so die Gewerkschaft. „Das macht aufs Jahr gerechnet rund 1.500 Euro netto mehr im Portemonnaie. Denn im Schnitt ist ein Bauarbeiter immerhin 64 Kilometer am Tag unterwegs, um morgens zur Baustelle zu kommen“, erklärt der Vorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Für den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie täglich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit- Entschädigung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.

Damit sei der IG BAU ein „Durchbruch bei den Tarifverhandlungen“ gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem „Zukunftspaket Bau“, mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien. Vorausgegangen war eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung: „Es waren extrem langwierige und zähe Verhandlungen. Mehr als einmal drohten sie zu platzen. Ein bundesweiter Baustreik lag in der Luft. Knackpunkt war dabei die Wegezeit- Entschädigung. Dass die jetzt steht, ist ein tarifpolitischer Meilenstein für die Branche“, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Er ist an der Gewerkschaftsspitze für das Bauhauptgewerbe verantwortlich.

Vor der Baubranche in Halle (Saale) liegt jetzt eine Mammutaufgabe, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Karlheinz Weniger. „Neu bauen, umbauen, sanieren – Häuser, Straßen, Brücken: Die neue Bundesregierung ‚ampelt‘ neue Bauaufträge. Es wird deshalb bei vollen Auftragsbüchern bleiben.“ Dabei biete der Tarifabschluss dem Bau Perspektive: Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende März 2024. Über Details zum Bau-Tarifabschluss –

insbesondere auch zum Wegezeit-Geld – informiert die IG BAU in der Region: 069 – 95 737 – 845 bzw. 0170 – 96 75 816. Und im Internet:www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de