Mit einer Weiterbildung die Jobchancen erhöhen

von 24. Mai 2018

Im April 2018 waren im Landkreis Mansfeld-Südharz 3.475 Menschen länger als ein Jahr ohne eine Beschäftigung. Knapp 40 Prozent von ihnen (1.379) waren geringqualifiziert. Langzeitarbeitslosigkeit ist dennoch keine Sackgasse, vielmehr bietet sich durch die Chance einer Ausbildung oder Qualifizierung- für welche es nie zu spät ist der Wiedereinstieg in das Berufsleben.

So konnten im Zeitraum Februar 2017 bis Januar 2018 149 Teilnehmer, die vorher langzeitarbeitslos waren, eine Qualifizierung absolvieren und damit ihre Chancen am Arbeitsmarkt verbessern.

Dazu sagt die Vorsitzende der Arbeitsagentur, Martina Scherer: „Nie war Weiterbildung so wichtig wie heute. Und wenn dadurch Langzeitarbeitslosigkeit beendet oder vermieden werden kann, umso besser. “

Laut einer aktuellen Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind 44 Prozent der bundesweiten Betriebe prinzipiell bereit, langzeitarbeitslosen Bewerbern im Einstellungsprozess eine Chance zu geben. Dennoch klappt es in vielen Fällen nicht, dass die Betroffenen auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. Geschäftsführerin Kati Völkel der AWO Soziale Dienstleistungen „Am Rosengarten“ gGmbH in Sangerhausen ist sich ihrer Verantwortung bewusst, den Menschen, die lange ohne Job sind, eine Chance zu geben. „Bei einer Bewerbung schaue ich grundsätzlich nicht, wie lange jemand arbeitslos war“, sagt die vielbeschäftigte Leiterin der Einrichtung.

Ihr sei Empathie sowie Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit bei den Pflegekräften wichtig und das sie ins Bewohnerbild passen, da Berufsfeld sehr sensibler Bereich darstellt. Die AWO- Grundsätze sind Basis der täglichen Arbeit. Im Übrigen merke sie schnell, ob die Einstellung zur Arbeit passt.

Sylvia Spitzbarth, seit Juli vorigen Jahres bei der AWO als Pflegehilfskraft beschäf-tigt, weiß was Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet. Sie ist froh, jetzt wieder gebraucht zu werden: „Man muss immer am Ball bleiben, damit meine ich auch das Ler-nen.“ So hat sie neben ihrer Berufsausbildung noch eine dreimonatige Weiterbil-dung als Alltagsbegleiterin absolviert. Und ihre Chefin ergänzt, es sei immer wich-tig, im „Schulturnus“ zu bleiben. Dann klappe der Berufseinstieg leichter.

Die Agenturchefin freut besonders, dass in diesem Fall das enge Zusammenwirken von Betroffener, Arbeitgeber und Agentur für Arbeit zum Erfolg geführt hat.