Warnstreik bei CWS in Brehna

Warnstreik bei CWS in Brehna
von 5. Juni 2025

Auch bei CWS Workwear und CWS Healthcare in Brehna fanden Warnstreiks im Rahmen der Tarifrunde Textile Dienste statt:

 

„Wäsche durch die Mangel drehen, nicht Menschen!“

  • IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld, mindestens 180 Euro – Arbeitgeber wollen Reallohn-Minus und Mehrbelastung
  • Beschäftigte der Firmen CWS Workwear und CWS Healthcare protestieren
  • Kolleg*innen verdienen Wertschätzung statt Verarmungsprogramm

Bundesweit rollt seit dem 03.06.2025 die Warnstreikwelle durch die tarifgebundenen Unternehmen der Textilen Dienste. Auch bei CWS Workwear und CWS Healthcare am Standort in Brehna haben Warnstreiks am Mittwoch 04.06.2025 in verschiedenen Schichten mit ca. 60 Beschäftigten stattgefunden, um Druck auf ihren Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde auszuüben. Sie fordern für die Beschäftigten der textilen Dienstleitungsbranche 6 Prozent mehr Geld im Monat, für die unteren Entgeltgruppen mindestens 180 Euro. Die belasteten Beschäftigten erwarten zudem eine verbesserte Altersteilzeit-Regelung. Zu der Branche gehören Großwäschereien etwa für Krankenhäuser, Pflegeheime, Gastronomie und Berufsbekleidung.

Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin IG Metall Halle-Dessau sagte: „Wir stehen und kämpfen für mehr Respekt und mehr im Geldbeutel, um die gestiegenen Preise zu bewältigen. Die Arbeitgeber aber bieten nur Minus und Mehrbelastung.“ Bei der 2. Tarifverhandlung am 27. Mai im hessischen Dietzenbach boten die Arbeitgeber Lohnerhöhungen unter der erwarteten Inflationsrate. Wer mehr Geld brauche, solle nach ihrem Willen mehr arbeiten. Die Altersteilzeit wollen die Arbeitgeber streichen statt verbessern.

Die Betriebe haben eine ordentliche Auftragslage und ringen nach Arbeits- und Fachkräften. So ein Angebot verhöhnt den engagierten Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen bei ihrer stressigen und anstrengenden Arbeit. Sie verdienen Wertschätzung statt ein Verarmungsprogramm.

Bei Aktionen am Morgen und zur Mittagszeit protestierten die Textilen Dienstleister, damit sich die Arbeitgeber bewegen. Michael Wolf, Mitglied der Bundestarifkommission: „Wäsche muss durch die Mangel gedreht werden, nicht die Beschäftigten! Die älteren Kolleginnen und Kollegen sind am Ende ihrer Kräfte. Sie brauchen Perspektiven auf Ausstiegs-Optionen. Bessere Tarifverträge machen die Unternehmen auch für künftige Fachkräfte attraktiver.“

Die dritte Tarifverhandlung für die Textilen Dienste mit ihren bundesweit 23.000 Beschäftigten ist für den 16. Juni angesetzt. Bis dahin finden bundesweit weitere Aktionen statt.

 

Hintergrundinformation:

CWS ist ein weltweit agierender Konzern im Bereich der Textilen Dienste. In Deutschland gibt es viele Niederlassungen mit Wäschereinen bzw. Kundenservicecentern, die sich unter anderem die Geschäftsbereiche Workwear (Berufsbekleidung), HealthCare (Pflegeheime, Krankenhäuser) und Hygiene spezialisiert haben.