Die Fürsten von Anhalt – Werner Freitag / Michael Hecht

von 20. September 2014

Hochadeliges Herrschaftsverständnis, Residenzenbildung und fürstliche Repräsentation gehören in der Geschichtswissenschaft zu den aktuellen Forschungsthemen. Entsprechende Studien zu den Fürsten von Anhalt sind jedoch rar. Im Rahmen des dezentralen Ausstellungsprojekts der Stadt- und Kreismuseen »Gemeinsam sind wir Anhalt« organisierte der Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. zusammen mit dem Lehrstuhl für Landesgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Kolloquium zur Herrschaftssymbolik, dynastischer Vernunft und politischen Konzepten der anhaltischen Fürsten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, das im Dezember 2002 stattfand. Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der Tagung sowie einige zusätzlich aufgenommene Aufsätze.

Die Herausgeber
Prof. Dr. Werner Freitag, geb. 1955, 1996-2004 Professor für sachsen-anhaltische Landesgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, seit 2004 Professor für westfälische und vergleichende Landesgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Mitherausgeber/Mitbegründer der Reihen »Studien zur Landesgeschichte« und »Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte«.
Michael Hecht, geb. 1977, Studium der Geschichte, Historischen Hilfswissenschaften und Politikwissenschaften, seit 2004 wiss. Mitarbeiter am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Abteilung für Westfälische Landesgeschichte.

Inhalt
I. Vom spätmittelalterlichen Territorium zur neuen Fürstenherrschaft
– Ulrike Höroldt: Die Entwicklung der anhaltischen Stifts- und Klosterlandschaft bis 1400. Ein Überblick S. 35
– Jan Brademann: Ursprungsort, Herrschaft und Territorium kleinerer Reichsfürsten: Burg und Fürstentum Anhalt bis ins 16. Jahrhundert S. 56
– Michael Thomas: Fürsten neuen Typs: Woldemar VI. (gest. 1508) und Magnus (gest. 1524) von Anhalt S. 80
– Michael Hecht: Hofordnungen, Wappen und Geschichtsschreibung. Fürstliches Rangbewusstsein und dynastische Repräsentation in Anhalt im 15. und 16. Jahrhundert S. 98
– Matthias Müller: Das Residenzschloss als Haupt des Fürsten. Zur Bedeutung von Corpus und Caput im frühneuzeitlichen Schlossbau der Anhaltiner S. 123
– Irene Roch-Lemmer: Die Fürstenbildnisse am Wolfgangbau des anhaltischen Schlosses Bernburg S. 144
– Frank Kreißler: Aspekte der Residenzbildung: Dessau im 16. Jahrhundert S.160

II. Frühmoderne Staatlichkeit: Konzepte und Möglichkeiten
– Georg Schmidt: Die Fürsten von Anhalt. Reformierte Konfessionalisierung und überkonfessionelle Einheitsbestrebungen? S. 173
– Michael Rohrschneider: Möglichkeiten und Grenzen politischer Selbst- behauptung mindermächtiger Reichsstände im 17. Jahrhundert: Das politische Wirken Johann Georgs II. von Anhalt-Dessau S. 187
– Karl-Heinz Börner: Die sechste Residenz. 74 Jahre Fürstensitz Harzgerode (1635–1709) S. 202
– Katharina Bechler: Schloss und Park Oranienbaum. Eine oranische „Filiation“ in Anhalt S. 217
– Antje Sander: Das Jeverland in Anhalt-Zerbster Zeit (1667–1793). Probleme und Chancen einer Beziehung auf Distanz S. 235
– Michael Sikora: Eine Missheirat im Hause Anhalt. Zur sozialen Praxis der ständischen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts S. 248
– Erhard Hirsch: Reformabsolutismus auf dem Prüfstand. Der „Friedensfürst“ Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau S. 266

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