In ihrem Buch schildert Grossmann jetzt das Leben unter permanentem antisemitischen Beschuss, berichtet vom Wachsen einer Angst, die sie vor einigen Jahren noch nicht kannte, und davon, wie sie eines Tages merkte, dass sie mittlerweile auf gepackten Koffern lebt, bereit zur Flucht vor dem Hass.
Weil sie sich damit nicht abfinden wollte, ging sie in die Öffentlichkeit. Entstanden ist ein Buch der vielen kleinen wahren Geschichten. Es geht um Leserbriefe, um Beschwerdemails, auch um den Hass im Internet und dort besonders in den sozialen Netzwerken. Juna Grossmann erzählt von einer Vermieterin, die nicht an Juden vermietet, um religiöse Symbole im Alltag und wie es ist, wenn man bei einer Bewerbung angibt, dass man jüdisch ist. Sie erzählt von Verharmlosung, Ablenkungsstrategien und der deutschen Gedenkkultur.
Juna Grossmann geboren 1976 in (Ost-)Berlin hat Sonderpädagogik studiert und verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit für Gedenkstätten und Museen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin erstellte sie die Ausstellung »Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ. Sowjetische Militärmedizinerinnen in Ravensbrück.« Seit 2009 leitet sie das Ausstellungsbüro eines Berliner Museums. Nebenher ist sie Beraterin für Social Media Auftritte für Gedenkstätten und Kultureinrichtungen. Seit 2008 betreibt Juna Grossmann den Blog irgendwiejuedisch.com und engagiert sich ehrenamtlich bei rentajew.org.
7.FEBRUAR 2019 | 19.00 UHR | ENGLISCHER SAAL (HAUS 26) | EINTRITT FREI
Juna Grossmann: Schonzeit vorbei.
Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus
Droemer HC, ISBN 978-3-426-27775-1
Auch als eBook erhältlich:
ISBN 978-3-426-45415-2