Unter Kontrolle – Steffen Reichert

von 4. September 2014

Die traditionsreichen Universitäten der DDR standen seit der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit unter besonderer Beobachtung. Waren sie doch einerseits für die Ausbildung des neuen akademischen Nachwuchses, und damit der zukünftigen Führungsschicht, verantwortlich, andererseits bis zur Wende aber auch Orte geistiger Auseinandersetzung mit der DDR-Gesellschaft – mit gravierenden Unterschieden zwischen den einzelnen Fakultäten/Sektionen. Auf der Grundlage ausführlicher Archivrecherchen konnte Steffen Reichert erstmals einen grundlegenden Überblick zu den (offiziellen und inoffiziellen) Aktivitäten des MfS an der hallischen Alma Mater vorlegen. Der zeitliche Rahmen der Untersuchung wird dabei durch die dritte Hochschulreform 1968/69 und das Ende der DDR und damit auch des Ministeriums für Staatssicherheit 1989/90 vorgegeben. Die Zusammenschau der Beziehung von Staatssicherheit und Universität lässt in bedrückender Form die Angst der SED-Machthaber und die Unterdrückung freien Geistes an den Hochschulen erkennen.

Der Autor
Steffen Reichert, geb. 1968, Studium der Journalistik, Arbeit als freiberuflicher Journalist und Historiker, 2005 Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg.

nhalt
Band 1
1 Einleitung 11
2 Die Stellung der Universitäten im Wissenschaftsbetrieb der DDR 33
3 Das Ministerium für Staatssicherheit 78
4 MfS und Martin-Luther-Universität 96
5 Das Netz an inoffiziell tätigen Mitarbeitern 130
6 Die Hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS an der Universität 193
7 Die räumliche Organisation der Zusammenarbeit mit dem MfS 211
8 Die Reisetätigkeit an der Universität 228
9 Die Kontrolle über die Universitätsleitung 246
10 Die inhaltlichen Schwerpunkte der MfS-Tätigkeit 282
11 Geheimnisschutz und Spionageabwehr 322
12 Hochtechnologien und Wirtschaftsspionage 345
13 Maßnahmen der Repression und „Zersetzung“ 366
14 Ende und Neuanfang 399
15 Zusammenfassung 436
Anmerkungen 442

Band 2
Abkürzungsverzeichnis 7
Quellen- und Literaturverzeichnis 18
Vorläufiges annotiertes Personenverzeichnis 60
Personenregister 129

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