„Kinderwunsch nach Krebserkrankung – Kryokonservierung von Keimzellen“

von 9. April 2015

Dr. rer. nat. Ewald Seliger, Leiter des klinischen Labors im Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie der Universitätsklinik Halle (Saale), spricht über Kryokonservierung (Aufbewahrung von Zellen oder Gewebe durch einfrieren), neue Studien bzw. über Problematiken und Sorgen bei Kinderwunsch und Möglichkeiten bei der Konservierung von Keimzellen. Neben dem Vortrag gibt es auch genügend Raum für Fragen und gedanklichen Austausch untereinander. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei!

Info-Treff-Vortrag „Kinderwunsch nach Krebserkrankung – Kryokonservierung von Keimzellen“

15. April 2015 (Mittwoch), 17 Uhr

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.

Veranstaltungsraum

(Gelände der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, Haus 3, 3. Etage)

Paracelsusstraße 23

06114 Halle (Saale)

Hintergrund

Eine nicht abgeschlossene Familienplanung, gerade bei jungen Menschen, wird zum Dilemma, wenn plötzlich und unerwartet eine Krebserkrankung auftritt. Die Angst, Verzweiflung und Fassungslosigkeit ist groß, denn im nächsten Schritt, nach der Diagnose, stehen lebenserhaltende Maßnahmen im Vordergrund. Es werden wichtige Entscheidungen für den Behandlungsverlauf getroffen und das geschieht häufig recht zügig.

Trotz angespannter Situation ist es wichtig, sich vor Behandlungsbeginn dem Thema Kinderwunsch nicht zu verschließen und Beratung zuzulassen, denn Operationen, eine Strahlen- oder Chemotherapie, zerstören nicht nur Krebszellen, sondern auch gesundes Gewebe. Bei beiden Geschlechtern besteht die Gefahr, die Fertilität (Fruchtbarkeit) einzuschränken oder im schlimmsten Fall zu verlieren.

In einer Untersuchung gaben drei bis fünf Jahre nach einer Krebstherapie 76 Prozent der befragten Männer und Frauen, die zum Zeitpunkt der Krebstherapie kinderlos waren, an, dass sie sich ein Kind wünschten. 29 Prozent der Patienten hatte bereits Kinder, wünschen sich aber weitere [Quelle DKG]. Das zeigt wie wichtig und zudem berechtigt es ist, trotz einer lebensbedrohlichen Erkrankung an die Zukunft bzw. an Familienzuwachs zu denken.

Die Kryokonservierung (Aufbewahrung von Zellen oder Gewebe durch einfrieren) ist neben der Adoption, ein möglicher Weg, nach überstandener Krebserkrankung, durch spätere künstliche Befruchtung einen Kinderwunsch wahrwerden zu lassen. Laufende klinische Studien im Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie der Universitätsklinik Halle (Saale) bieten neue Anhaltspunkte und Möglichkeiten zu diesem Thema.

Unerfreulich ist, dass Krankenkassen nur unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Verfahren der künstlichen Befruchtung übernehmen.

Im Info-Treff-Vortrag der SAKG wird Dr. rer. nat. Ewald Seliger aufgrund seiner Erfahrung und anhand aktueller Erkenntnisse erläutern, welche Einflüsse bei Kinderwunsch nach Krebserkrankungen dazu beitragen, sich den Wunsch auf Nachwuchs zu erhalten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Spendenkonto: 387307317

BLZ: 800 537 62; Saalesparkasse

IBAN DE08 8005 3762 0387 3073 17

BIC NOLADE21HAL

Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft ist erster Anlaufpunkt für alle Menschen in Sachsen-Anhalt, die von einer Krebserkrankung betroffen sind. Krebserkrankten, Angehörigen, Freunden und Bekannten vermitteln wir professionelle Hilfsmöglichkeiten und Beratungsangebote und unterstützen und begleiten so ein Leben mit der Erkrankung. Wir beantworten Fragen zum Thema Krebs und finden einen geeigneten Ansprechpartner für Ratsuchende. Das Anliegen unserer Arbeit wird durch das Motto „Durch Wissen zum Leben“ getragen. Ziel der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V. ist die Verbesserung der Versorgung von Krebskranken in Sachsen-Anhalt. Wir finanzieren unsere Arbeit aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Zuwendungen.

Unser Online-Beratungsangebot erreichen Sie unterwww.krebsberatung-online.de

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft bietetBeratung für Kinder krebskranker Eltern

Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft wendet sich mit einem speziellen Beratungsangebot an Familien mit Kindern, in denen ein oder beide Elternteile an Krebs erkrankt sind. Kern des Angebots ist eine regelmäßige Sprechstunde. In diesem Rahmen wollen die Mitarbeiter der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft möglichst früh an betroffene Familien herantreten. Weitere Informationen unter:http://sakg.de/beratung/elternsprechstunde/