„Mythen und Fakten zum Altern: Die Menschen in der Frühen Neuzeit sind nicht alt geworden“

von 15. Juli 2014

Die Reihe veranstalten die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie und das Interdisziplinäre Zentrum für Altern in Halle. Der öffentliche Vortrag findet amDonnerstag, 17. Juli 2014,im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude, Hörsaal 1, statt und startet um 18 Uhr. Referent ist Dr. Maximilian Schochow (Institut für Geschichte und Ethik der Medzin).

Hintergrund:Entgegen einer weit verbreiteten Meinung konnten Menschen in der Frühen Neuzeit ein hohes Alter erreichen, wenn sie das Säuglings- und Kleinkindalter überlebten. Entsprechend belegen die ersten Volkszählungen mit Altersangaben aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, dass sieben Prozent der Einwohner älter als 60 Jahre und 0,4 Prozent älter als 90 Jahre waren. Ältere Menschen über 60 Jahre waren also keine Ausnahme. Folglich waren Ärzte häufig mit den Leiden älterer Patienten konfrontiert. Anhand von Friedrich Hoffmanns (1660–1742) gedruckter Fallsammlung „Medicina consultatoria“, welche der hallische Professor der Medizin zwischen 1721 und 1739 in 12 Bänden veröffentlichte, sollen folgende Fragen untersucht werden:

1. Ab welchem Lebensalter wurden Patienten von Ärzten als ‚alt‘ bezeichnet?

2. Gab es Therapien, die speziell für alte Patienten entwickelt wurden?

3. Wurden verschiedene Patienten gleichen Lebensalters auch als gleich alt wahrgenommen?