Aktuelle Informationen zum Thema Corona-Virus in Halle

von 14. März 2020

Die Stadt wird ab Montag eine Notfallbetreuung sicherstellen. Der Oberbürgermeister appellierte aber er eindringlich an alle Eltern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Hier sein Statement im Wortlaut:

„Für eine Notfallbetreuung stehen ab Montag die jeweilige Schule, der jeweilige Hort oder die jeweilige Kita zur Verfügung. Wir empfehlen jedoch allen Familien und Alleinerziehenden dringend – im Sinne der Gesundheit jedes Einzelnen und der Allgemeinheit – ihre Kinder zu Hause zu betreuen.

Mit der Schließung von Schulen, Horten und Kitas wird das Ziel verfolgt, die Infektionsketten zu unterbrechen und so die Weiterverbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Jeder Tag zählt.

Der Virologe Professor Alexander Kekulé hat sich dazu gestern wörtlich in den Medien geäußert:

„Die Schließung der Schulen und Kitas ist alternativlos. Das Virus ist viel schneller. Wir haben die Zahlen von vor zehn Tagen, weil nach der Inkubationszeit die Krankheit erst einmal richtig ausbrechen muss. Wir blicken immer in die Vergangenheit. Die Politik muss sich dringend vor dieses Problem setzen und nicht hinterherlaufen. Wir brauchen proaktives Handeln, sonst verlieren wir den Wettbewerb. Für die personalkritische Infrastruktur gilt: Derjenige Partner, der nicht unbedingt gebraucht wird, soll auf das Kind aufpassen. Wenn die Kinder einer Krankenschwester nicht zu Hause bleiben, dann steckt diese Kinder ihre Mutter an, dann steckt das nächste und das übernächste Kind auch seine Mutter an – und statt drei ausgefallenen Krankenschwestern sind es nach einer Woche neun, und nach einer weiteren Woche 27. Der Schaden für die Infrastruktur wird viel größer, als wenn wir die Maßnahme nicht ergreifen.“(ein Video mit den Erläuterungen von Professor Kekulé finden Sie hier)

Diesen Ausführungen schließt sich die Stadt Halle an.

Die Stadt Halle rät dringend davon ab, Kinder in neuen Gruppen zusammenzuführen – auch wenn die individuelle Betreuung durch Eltern oder Angehörige nicht sofort sichergestellt werden kann.

Die Stadt hat gegenwärtig individuelle Angebote bekommen: von der Freiwilligen-Agentur, dem Freiwilligendienst des Deutschen Roten Kreuzes, von den Kirchen oder von Studierenden der Martin-Luther-Universität. Dafür hat die Stadt eine Plattform geschaffen, gemeinsam mit der Freiwilligenagentur. Sie heißt: engagiert-in-halle.de

Die Schließung der Schulen und Kitas ist alternativlos.

Zudem rät auch die Gesundheitsbehörde der Stadt: Wenn Sie innerhalb der vergangenen zwei Wochen in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie zwei Wochen lang zu Hause – auch wenn Sie keine Symptome haben. So schützen Sie sich und Ihr Umfeld.

Die Situation ist ernst, doch es gibt keinen Grund für Panik und Hysterie. Jeder Tag, den wir in der Stadt Halle gewinnen, verringert die Infektionsgefahr – und schützt die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.

Jede Einwohnerin, jeder Einwohner ist angehalten, in diesen Zeiten Besonnenheit zu zeigen und an den Vorsichtsmaßnahmen mitzuwirken. Die Infektionszahlen von heute bilden nur die Ansteckungsfälle von vor 10 Tagen ab. Das ist die Inkubationszeit, mit der wir arbeiten müssen. Wir blicken also immer in die Vergangenheit. Die Politik muss sich jetzt dringend zeitlich vor dieses Problem setzen. Wir brauchen vorausschauendes, präventives Handeln und nicht Reaktionen auf aktuelle Fallzahlen.

Auch die Stadtverwaltung stellt sich auf diese Situation ein, wie viele andere Unternehmen in der Stadt: Homeoffice, Reduzierung von Besucherströmen, individuelle Lösungen. Jeder muss seinen Beitrag leisten.”

Wer Hilfe anbieten möchte oder selbst Hilfe benötigt: Auf der Plattform engagiert-in-halle.de bündelt die Freiwilligen-Agentur die Angebote.