AOK prüft Gewicht der Schulranzen in der Grundschule Nietleben

von 2. Dezember 2016

Gemeinsam mit Anja Schröder vom Institut für Prävention und Gesundheitsförderung (SPOG), führt die AOK Sachsen-Anhalt deshalb am 01.12.2016 in den zwei 1. Klassen der Grundschule Nieltleben, Waidmannsweg 53 in 06126 Halle-Nietleben den AOK-Schulranzen-Check durch.

Das Ergebnis ist als sehr gut zu bezeichnen. Von 28 geprüften Ranzen waren 5 etwas zu schwer und nur zwei Ranzen viel zu schwer. Die Klassenlehrerin Frau Röthling und Schulleiter Herr Horn zeigten sich erleichtert und waren dankbar für diese sinnvolle Aktion zur Rückengesundheit.

Die Kinder haben im Malheft „Susi [&] Jolinchen“ einige Tipps zur Rückengesundheit spielerisch erfahren.

Eltern sollten daher auf das Gewicht des Ranzens achten. Ein Gewichtkontrollbogen und eine Elterninformation, welche die Schüler nach dem Schulranzen-Check erhalten, sollen sie dabei unterstützen. Mit einer Lehrerinformation erhalten auch die Schulen praktische Tipps. Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen-Anhalt so fast 1.000 Schulranzen mit dem AOK-Schulranzen-Check geprüft.

Grundsätzlich wird festgestellt, ob der Ranzen der Kinder im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht zu schwer ist. Oft bringt ein Schulranzen drei und mehr Kilogramm auf die Waage.

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass viele Schüler der zweiten Klassenstufe zu schwere Ranzen haben. Das Höchstgewicht – Tasche mit Inhalt – sollte maximal 15 Prozent des Körpergewichts betragen. Ein 20 Kilo schwerer ABC-Schütze kann demnach 3 Kilo zur Schule tragen. Bei einem Eigengewicht des Ranzens von maximal 1,3 Kilo hätte man also 1,7 Kilo ‚frei‘ für Mäppchen, Bücher, Hefte, Pausenbrot und Trinkflasche“, erklärt Michael Schwarze, Regionalsprecher der AOK-Sachsen-Anhalt.

Ist der Ranzen zu schwer, können bleibende Haltungsschäden und krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule die Folge sein. Daher ist es sehr wichtig, den Schulranzen individuell einzustellen. „Wir demonstrieren den Kindern auf spielerische Art, was einen perfekten Ranzen ausmacht und wie man ihn mit Köpfchen richtig packt, damit er für den nächsten Schultag nicht zu schwer ist. Denn viele Utensilien – zum Beispiel der Malkasten – müssen nicht jeden Tag mitgenommen werden“, so Schwarze weiter.

Mit der Ranzen-Aktion möchte die AOK Sachsen-Anhalt nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Lehrer auf die Gefahren eines zu hohen Gewichts des Schulranzens hinweisen, um Gesundheitsschäden durch zu schwere oder schlecht sitzende Ranzen vorzubeugen. Gerade bei Kindern sind die Knochen noch weich und verformbar und dadurch besonders anfällig.

Doch nicht nur das Gewicht des Ranzens nimmt Einfluss auf die Rückengesundheit. Neben Faktoren wie Tragetechnik (immer auf dem Rücken!) und -dauer, Sitz des Ranzens und der Art des Schulweges spielt insbesondere die Fitnessdes Kindes eine wichtige Rolle. Kinder, die sich regelmäßig viel bewegen, turnen oder zum Beispiel Fußball spielen, haben in der Regel eine Muskulatur, die auch das gelegentliche Tragen eines etwas zu schweren Ranzens tolerieren kann.