Apothekerschaft unterstützt Aufruf der Hilfsorganisationen rät jedoch von Arzneimittelspenden ab

von 6. März 2022

Es gibt viele Gründe, fachliche und rechtliche, warum unorganisierte Arzneimittelspenden keine gute Idee sind. Dr. Münch: „Unseren Apothekerinnen und Apothekern liegt eine schnelle und wirksame Hilfe für die unverschuldet in große Not geratene Bevölkerung der Ukraine sehr am Herzen. Darum rufen wir dazu auf, für eine wirklich zielgerichtete Unterstützung Hilfsorganisationen mit Geldspenden zu unterstützen.“

Viele Anfragen zur Arzneimittelsammlung enthalten nur sehr pauschal Arzneimittelgruppen wie Schmerzmittel und Antibiotika. „Für eine wirksame Versorgung müssen benötigte Wirkstoffe in der ausreichenden Menge zur Verfügung stehen – z. B. bei Antibiotika“, erklärt der Apotheker.

Aber auch arzneimittelrechtliche Fragen sind zu beachten. So werden beispielsweise bei den durch Kampfhandlungen zu befürchtenden schweren Verletzungen aus der Gruppe der Schmerzmittel in nennenswertem Umfang starke Analgetika und Opiate benötigt. „Eine Sachspende ist dabei schon aus rechtlichen Gründen völlig ausgeschlossen. Aber auch generell stößt eine Beschaffung bzw. Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Apotheke – auch als Spende – an arzneimittelrechtliche Grenzen. Und selbst der Transport über internationale Grenzen unterliegt vielfältigen Auflagen“, informiert Dr. Münch.

Deshalb appelliert die Apothekerschaft:

Gerade bei Arzneimitteln – sorgen Sie für eine gute Spendenpraxis und unterstützen Sie die Hilfsorganisationen finanziell. Lassen Sie die Expertinnen und Experten den Bedarf vor Ort ermitteln und die Versorgung arzneimittelrechtlich sicher, bedarfsgerecht und zielgerichtet organisieren – der Kauf einzelner Packungen oder die Abgabe von Resten aus der Hausapotheke helfen nicht weiter.

Hier sind einige mögliche Organisationen, an die gespendet werden kann:

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V.

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91

BIC: DAAEDEDDXXX

Betreff „Ukraine-Hilfe“

Apotheker helfen e.V.

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

IBAN: DE02 3006 0601 0004 7937 65

Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor e.V.

Sparkasse Krefeld

Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93

Stichwort „Ukraine“

Aktion Deutschland Hilft e.V.

Willy-Brandt-Allee 10-12, 53113 Bonn

www.aktion-deutschland-hilft.de

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30

Stichwort: Nothilfe Ukraine

UNO-Flüchtlingshilfe e.V.

Graurheindorfer Straße 149a, 53117 Bonn

www.uno-fluechtlingshilfe.de

Sparkasse KölnBonn

IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50

Stichwort: Ukraine-Nothilfe