Bergmannstrost als überregionales Traumazentrum bestätigt

von 29. Februar 2016

„Als Spezialklinik für Unfall-, Schwerstbrand- und Wirbelsäulenverletzte ist uns die erneute Zertifizierung als überregionales Traumazentrum sehr wichtig und wir freuen uns, dass wir für weitere drei Jahre in unserer Arbeit bestätig wurden“, erklärt Prof. Dr. Dr. Gunther Hofmann, Ärztlicher Direktor des BG Klinikums Bergmannstrost Halle. Das Bergmannstrost ist damit eines von zwei überregionalen Traumazentren im Traumanetzwerk Sachsen-Anhalt Süd.

Aufgabe des Zentrums ist es, Patienten mit lebensbedrohlichen Mehrfachverletzungen bestmöglich behandeln zu können. „Dafür steht rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche ein Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegenden verschiedener Fachrichtungen bereit, die bis zu drei Schwerstverletzte zeitgleich versorgen können“, so Hofmann. Zudem hat das Bergmannstrost ein Konzept zur Notfallbehandlung von Schwerstverletzten entwickelt und umgesetzt, mit dem die Ärzte lebensrettende Zeit gewinnen: Nach Einlieferung des Patienten in der Notaufnahme erfolgt innerhalb weniger Minuten in einem hochspeziell eingerichteten Schockraum mit integriertem Computertomographen die vollständige Diagnostik der Unfallverletzungen. Parallel übernimmt ein interdisziplinäres ärztliches und pflegerisches Team die intensivmedizinische Betreuung und bereitet den Patienten für die nachfolgenden operativen und konservativen Behandlungen vor. „Wenn die Zeit drängt, kann noch im Schockraum operiert werden“, so Gunther Hofmann, der selbst Unfallchirurg ist und die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Bergmannstrost leitet. Trotz der überdurchschnittlich hohen Verletzungsschwere der Patienten liegt die Sterblichkeitsrate in Halle seit Jahren konstant unter dem statistisch zu erwartenden Wert.

Das Bergmannstrost ist seit 2010 überregionales Traumazentrum des Traumanetzwerks Sachsen-Anhalt Süd, an dem insgesamt 15 Kliniken beteiligt sind. Eingeteilt in acht lokale, fünf regionale und zwei überregionale Traumazentren haben sich die Häuser zum Ziel gesetzt, jeden schwerstverletzten Patienten nach dem Unfall innerhalb von 30 bis 60 Minuten in einem Schockraum bestmöglich zu versorgen. Während in den lokalen Zentren die Erstbehandlung und die zielgerichtete Weiterverlegung erfolgen, können die regionalen Zentren zusätzlich die Mehrzahl der Verletzungsfolgen erfolgreich behandeln. Das Bergmannstrost bietet ebenso wie das Klinikum Dessau als überregionales Zentrum in dem Netzwerk die höchste Versorgungsstufe und verfügt über ein umfassendes und gleichzeitig spezialisiertes Leistungsangebot. Damit kann es die optimale Behandlung von Mehrfach- und Schwerstverletzten mit außergewöhnlich komplexen oder seltenen Verletzungsmustern gewährleisten.

Jährlich nimmt das Bergmannstrost mehr als 100 solcher Patienten auf. „Unsere Schwerpunkte sind dabei Verletzungen der Extremitäten, der Wirbelsäule und des Beckens, ebenso schwere Verbrennungen, Verletzungen innerer Organe, Schädel-Hirn-Verletzungen, Rückenmarkverletzungen sowie Verletzungen der Hand“, erklärt Gunther Hofmann. Ein weiterer Fokus liegt zudem auf der engen Verzahnung der Akutmedizin mit einer frühestmöglichen rehabilitativen Behandlung von Unfallfolgen.

Das Berufsgenossenschaftliche (BG) Klinikum Bergmannstrost Halle gehört mit seinen 574 Betten zu den modernsten Traumazentren in Deutschland. Rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Mit seinem Querschnittzentrum, dem Brandverletztenzentrum, dem Neurozentrum, dem Zentrum für Septische Chirurgie und dem Endoprothetik-Zentrum behandelt das Klinikum Patienten auf höchstem medizinischem Niveau. Darüber hinaus stehen die berufliche Rehabilitation und die Wiedereingliederung in das Arbeits- und Lebensumfeld im Vordergrund. Getreu dem Motto „Helfen und heilen mit allen geeigneten Mitteln.“ Die BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken.

     
PP