Beste Bedingungen für Stammzelltransplantationen

von 5. September 2015

Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, lobte in seiner Rede die Einrichtung: „Das Landeszentrum für Zell- und Gentherapie bietet seit zehn Jahren beste Bedingungen für Stammzelltransplantationen in Sachsen-Anhalt. Die Eröffnung war und ist ein Meilenstein für die Hochschulmedizin und auch für Sachsen-Anhalt als Technologieland“, sagte er.

Er wisse aus persönlichem Erleben, so der Ministerpräsident, wie wichtig das LZG sei und verwies auf den direkt zuvor abgestatteten Krankenbesuch bei einem jungen Patienten aus seinem persönlichen Umfeld. Dr. Haseloff äußerte sich zudem optimistisch zur Weiterentwicklung des Landeszentrums aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb des Universitätsklinikums, aber auch mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das LZG habe einen hohen Rang in der Forschung, weil hier ein internationales Forscherteam mit Renommee über die Grenzen Sachsen-Anhalts und Deutschlands hinaus arbeite, sagte der Ministerpräsident.

Professor Dr. Carsten Müller-Tidow, Leiter des LZG und Direktor der Universitäts- und Poliklinik für Innere Medizin IV, verwies darauf, dass das Ziel des LZG sei, „die neuesten Therapieverfahren zum Nutzen der Patienten anzuwenden und neue Verfahren zu entwickeln“. Dazu zähle vor allem im Bereich der hämatologischen Erkrankungen die Stammzellentransplantation. „Inzwischen transplantieren wir mehr als 80 Patienten pro Jahr. Besonders die Zahl der allogenen Transplantationen (fremde Stammzellen) ist stark steigend, hier sind wir auf einem guten Weg“, sagte der Hämato-Onkologe. Ein Ziel der Forschungsarbeit am LZG sind klinische Studien, um neue Therapieansätze für Patienten nutzbar zu machen. Das LZG sticht zudem mit seiner CAYA-Unit heraus, einer speziellen Einheit zur Behandlung von Kindern, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen, die an Krebs erkrankt sind.

Prof. Müller-Tidow verlas außerdem ein Grußwort des leider verhinderten Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven. Das Landeszentrum sei eines der bedeutendsten Projekte, das die Krebshilfe in den neuen Bundesländern mit auf den Weg gebracht habe und eines der wenigen, das man mit einer so hohen Summe gefördert habe, so Nettekoven.

Vor 13 Jahren war, damals noch unter der Ägide der halleschen Klinikdirektoren Prof. Dr. Hans-Joachim Schmoll und Prof. Dr. Stefan Burdach, der Grundstein für das Landeszentrum gelegt worden. Die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Krebspatienten in Sachsen-Anhalt mit der Schließung der Versorgungslücke auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation sowie das wissenschaftliche Konzept mit der Etablierung innovativer Therapieverfahren – direkt aus der Forschung in die klinische Anwendung – führten damals zu dem Großprojekt. Es wurden etwa 17 Millionen Euro investiert, wovon mehr als zehn Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe zur Verfügung gestellt wurden, die restliche Summe ist vom Universitätsklinikum Halle (Saale) und dem Land Sachsen-Anhalt finanziert worden.

Im Rahmen des 10. Jubiläums des Landeszentrums für Zell- und Gentherapie haben Interessierte am Sonnabend, 5. September 2015, die Gelegenheit, sich über die Arbeit am LZG zu informieren. Beim Angehörigen- und Patiententag, der von 9 bis 14 Uhr stattfindet, geben die Onkologen, Strahlentherapeuten sowie Kinder- und Jugendmediziner einen Einblick in ihre Arbeit. Ebenso präsentieren sich Selbsthilfegruppen und der Verein zur Förderung krebskranker Kinder. Für Kinder wird ein reichhaltiges Programm geboten (Hüpfburg, Geschicklichkeitsparcours, Spiele), Mitmachaktionen und Informationsstände runden den Tag ab. Der Patiententag findet zwischen 9 und 14 Uhr im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie am Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Gebäude 7, statt. Ein ausführliches Programm ist im Internet zu finden unter: www.medizin.uni-halle.de/onkologie