: Demenz ist Schwerpunkt eines Informationsnachmittags in Psychiatrischer Universitätsklinik

von 30. September 2015

Der Direktor der Klinik, Prof. Dr. Dan Rujescu, und die Mitarbeiter/innen der Klinik laden ein, sich in Vorträgen über die wichtigsten Fragen zum Thema Demenz aufzuklären zu lassen, die Klinik in geführten Rundgängen zu erkunden und vielfältige Informationen rund um Demenz an Infoständen zu erhalten. Die Gäste können zudem mit Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Sozialpädagogen und Pflegenden ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung findet in der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Julius-Kühn-Str. 7, statt. Auf dem Programm stehen unter anderem Vorträge über Demenz, Gedächtnissprechstunde, Altersvergesslichkeit und Hilfsmöglichkeiten des neuen Pflegegesetztes.

Über Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis und der Konzentration klagen viele Menschen jenseits der Lebensmitte. Meistens handelt es sich um eine normale Alterserscheinung, oft auch um Folgen von Überlastung und Stress. Gedächtnis-, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen können aber auch Ausdruck verschiedener psychischer und körperlicher Erkrankungen sein (z. B. Depression, Stoffwechselerkrankungen). Vor allem im höheren Lebensalter können diese Störungen jedoch auch ein Anzeichen für eine beginnende Gedächtniserkrankung wie z.B. der Alzheimer-Erkrankung oder anderer Demenzen sein.

An einer Demenz zu erkranken bedeutet, auf Grund einer ausgeprägten und lang anhaltenden Funktionsstörung des Gehirns allmählich einmal vorhandene geistige Fähigkeiten zu verlieren und dadurch bisher selbstständig mögliche Aktivitäten im Alltag nur noch eingeschränkt und schließlich nicht mehr unabhängig durchführen zu können. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Demenz wie folgt: Es handelt sich dabei um eine erworbene Beeinträchtigung der höheren Hirnfunktionen einschließlich der Abnahme des Gedächtnisses und anderer kognitiver Fähigkeiten (Orientierung, Auffassung, Denken, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Urteilsvermögen).

In Deutschland sind gegenwärtig etwa 1,4 Mio. Menschen an einer Demenz erkrankt. Entsprechend dem wichtigsten Risikofaktor eine Demenz zu erleiden, dem Alter, wird es durch die demographische Entwicklung mit einer immer älter werdenden Bevölkerung zu einer Zunahme von Demenzerkrankungen kommen. So prognostizieren Demographen, dass Sachsen-Anhalt in einigen Jahren die Region in Europa mit der ältesten Bevölkerung und demzufolge mit dem höchsten Anteil an Demenzkranken sein wird. „Vor diesem Hintergrund möchten wir den Gästen die in den vergangenen Jahren weiter entwickelten Angebote unserer Klinik zur Diagnostik und Therapie von Menschen mit Gedächtnisproblemen bzw. -erkrankungen vorstellen“, erklärt Professor Rujescu.