Ehrenamtliche Sprechstunde für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern

von 14. September 2015

In Deutschland leben etwa 200.000 Erwachsene mit diesem medizinischen Problem. Die hallesche Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrische Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. Ralph Grabitz) betreut unter anderem etwa 3000 Patienten ab dem 18. Lebensjahr mit einem angeborenen Herzfehler.

Sabine Dölle-Gatzemeyer, selbst eine betroffene Patientin und in Göttingen in Behandlung, möchte ihre ehrenamtliche Sprechstunde vor allem als eine Plattform für den Erfahrungsaustausch verstanden wissen: „Ich diene anderen Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern als Anlaufstelle bei Alltagssorgen und will ein Netzwerk aufbauen.“ Seit 2013 bietet sie diese Sprechstunde bereits am Universitätsklinikum Göttingen regelmäßig an. Auch an der Medizinischen Hochschule Hannover ist die Niedersächsin aktiv.

Nun folgt das Universitätsklinikum Halle (Saale): „Zwei, drei Mal im Jahr werde ich diese Sprechstunde in der Kinderkardiologie durchführen.“ Der nächste Termin wird am 17. September 2015, zwischen 10.30 und 12.30 Uhr in der Klinik (Standort Ernst-Grube-Straße) sein. Ihre Erfahrungen aus Göttingen und Hannover zeigen ihr, dass das Angebot angenommen wird: „Viele Patientinnen und Patienten brauchen meistens ein offenes Ohr bei ihren Alltagsängsten und dem Umgang mit ihrer Erkrankung.“ Aus eigenem Erleben könne sie mit Rat und Tat zur Seite stehen und wichtige Tipps geben, beispielsweise in Bezug auf Reha- und Rentenanträge.

Getragen wird dieses ehrenamtliche Engagement durch die Kontaktgruppe „Herzrasen“. „Wer Rat von mir möchte oder sich zur Sprechstunde anmelden will, kann mir jederzeit eine E-Mail an herzrasen@kabelmail.de schreiben.“ Der Direktor der Kinderkardiologie, Professor Ralph Grabitz, freut sich über das Engagement: „Frau Dölle-Gatzemeyer leistet für unsere Patientinnen und Patienten, die ein Leben lang in Behandlung sein müssen, einen unschätzbaren Dienst.“ Sie könne auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen Gesprächen mit den Betroffenen eine andere Perspektive geben als sie die Ärztinnen und Ärzte bieten können

     
PP