Die Eltern des kleinen Anton, Franziska Brockmann (28) und ihr Partner Alexander Lenk (32), leben in Halle. Für die Familie ist Anton das erste Kind. Sie freuen sich sehr über die Geburt ihres Kindes und vor allem, dass die Geburt im Hebammengeleiteten Kreißsaal stattfinden konnte. Franziska Brockmann sagt am Tag nach der Geburt: Die Geburt entsprach genau meinen Vorstellungen, möglichst ohne Schmerzmittel auszukommen und eine Person an der Seite zu haben, die die gesamte Zeit dabei ist und der ich vertrauen kann. Auch die Ruhe und die entspannte Atmosphäre halfen sehr bei der Geburt.
Die Entbindung von Franziska Brockmann wurde von der Hebamme Eva Scholz als Beleghebamme geleitet. Im Hebammengeleiteten Kreißsaal können wir eine normale physiologische Geburt als Hebamme begleiten und leiten. Wir helfen, wenn wir gebraucht werden. Der Einsatz von Medikamenten ist geringer, dafür wenden wir Alternativen zur Schmerzreduzierung, wie z. B. Wärme, Ruhe, Musik und Aromatherapie an. Dies alles sorgt zudem dafür, dass ich als Hebamme zufrieden und erfüllt meinen Beruf ausführen kann und jederzeit weiß, dass man die Klinik im Hintergrund hat., so Eva Scholz
Etwa 98 Prozent aller Babys werden in Deutschland im Krankenhaus unter überwiegend ärztlicher Betreuung geboren. Die heutige Schwangerschaftsbetreuung und Geburt sind geprägt von einer Geburtsmedizin, die vorwiegend auf den Ausschluss und die Beherrschung von Risiken ausgerichtet ist. Damit das natürliche Geburtserlebnis stärker in den Vordergrund gerückt wird, wünschen sich viele Frauen einen Mittelweg zwischen der gesicherten Betreuung in einer Klinik und der individuellen Ausgestaltung der Geburt mit einer besonders hohen Betreuungskontinuität durch eine Hebamme. Die Geburtshilfe im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) unter der Leitung von Chefarzt Dr. Sven Seeger und Pflegebereichsleitung Yvonne Fehse wurde daher um das Modell des Hebammengeleiteten Kreißsaals ergänzt. Das Projekt am Standort St. Elisabeth wird seit dem 1. Juli 2019 vom Land Sachsen-Anhalt über eine Dauer von drei Jahren mit insgesamt 480.000 Euro gefördert.