Gesundes Frühstück in der Kita West in Teutschenthal

von 19. April 2017

In Kooperation mit dem Landfrauenverband Sachsen-Anhalt e.V. ist das Projekt „Gesunde Frühstück in Kitas“ entstanden. Damit sollen Vorschulkinder für ein gesundheitsbewusstes Ernährungsverhalten sensibilisiert werden. Die Landfrauen bereiten mit den Kita-Kindern gemeinsam ein gesundes Frühstück zu. Auf diese Weise sensibilisieren sie die Kinder, die Vielfalt der Lebensmittel zu entdecken und auch gern mal etwas Neues zu kosten.

Ernährungstrainerin Frau Christin Simonsen von den Landfrauen brachte den ABC-Freche Früchtchen der Kita West, in Teutschenthal, am 19.04.2017, das schmackhafte gesunde AOK-Frühstück nahe.

Die stellvertretende Kita-Leiterin Juliane Hahn bedankte sich für diese Aktion der AOK Sachsen-Anhalt und beim Partner, dem Landfrauenverband und meinte: „ Das passt gut, denn seit 2007 sind wir als gesundheitsfördernde Kita durch den Landkreis Saalkreis ausgezeichnet worden. Gesundes schmeckt den Kindern. Es wurde den Kindern anschaulich erklärt, bei der Zubereitung mitgemacht und gekostet.“

Bei Interesse an den Projekten „Gesunde Frühstück für Kita-Kinder“ bzw. „Bauernpate für Grundschulkinder“ können sich die Kitas und Grundschulen an folgenden Ansprechpartner wenden:

LandFrauenverband Sachsen-Anhalt e.V., Ansprechpartnerin:

Anna Leky oder Cordelia Junge

Projektkoordination „Gesundes Frühstück“ in Kitas

und „Bauernpaten“ für Grundschulen

Maxim-Gorki-Str. 13, 391908 Magdeburg

Hinweise und Ratschläge:

Die Lust auf Süßes ist angeboren, die Verlockungen sind groß. Doch Zucker steckt nicht nur in Schokolade, Knuspermüsli und Softdrinks, sondern auch in pikanten Nahrungsmitteln und Fertigprodukten. Insbesondere Kinder müssen deshalb besser aufgeklärt werden.

„Etwa 32 Kilogramm Zucker nimmt jeder Bundesbürger pro Jahr zu sich. Das sind im Durchschnitt über alle Altersgruppen hinweg täglich rund 90 Gramm, wie eine Statistik des Bundesernährungsministeriums zeigt“, sagt Gerriet Schröder, Präventionsexperte bei der AOK Sachsen-Anhalt. Das ist fast doppelt so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für vertretbar hält. Die WHO empfiehlt derzeit, maximal zehn Prozent der täglichen Energie als Zucker aufzunehmen. Das entspricht für einen Erwachsenen höchstens etwa 50 Gramm Zucker pro Tag, bei Kindern rund 25 Gramm.

Langfristig sollten zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke laut WHO lediglich fünf Prozent der täglichen Kalorienmenge decken, also maximal 6 bis 12 Teelöffel freien Zucker pro Tag.

Zucker ist in vielen Lebensmitteln in unterschiedlicher Menge zugesetzt. So enthält ein Glas Limonade (200 ml) durchschnittlich 20 Gramm Zucker, ein Becher Fruchtjoghurt (200 g) 25-30 Gramm Zucker oder eine Rippe Milchschokolade (16,7 g schwer) durchschnittlich etwa neun Gramm. Die empfohlene tägliche Höchstmenge wird auch durch Zuckerzusätze im Müsli oder Frühstückscerealien überschritten, durchschnittlich stecken da bis zu 35 Prozent Zucker drin. „Der Süßmacher steckt außerdem in vielen Lebensmitteln, die gar nicht süß sind, zum Beispiel in fertigen Salat- und Grillsoßen, Ketchup, Soßenbinder, Fleisch- und Krautsalaten“, sagt Schröder. Das liegt daran, dass Zucker nicht nur für Süße sorgt, sondern auch Lebensmittel länger haltbar macht, Wasser bindet, den Geschmack verstärkt und zugesetzte Aromastoffe den extremen „Süßgeschmack“ verdecken.

Auf diese Weise kann er wertvolle, teure Zutaten wie Früchte im Joghurt ersetzen. In einem Glas Rotkohl (700 Gramm) verbergen sich allein 77 Gramm Zucker, in 100 Gramm Ketchup sogar 23 Gramm.

Zuckermenge wirkungsvoll reduzieren

Doch warum ist es eigentlich problematisch, einen Großteil des täglichen Energiebedarfes über Zucker zu decken? Schröder: „Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel enthalten kaum wichtige Vitamine und Mineralstoffe, sind sehr kalorienreich, sättigen aber kaum, sondern verursachen sogar schnell neuen Hunger. Dadurch begünstigen sie die Entstehung von Übergewicht.“ Außerdem spiele Zucker eine Rolle bei der Entstehung von Karies, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

AOK-Präventionsexperten geben Tipps, wie sich die tägliche Zuckermenge reduzieren lässt:

  • Essen Sie möglichst viele Nahrungsmittel so, wie sie in der Natur vorkommen, vor allem Gemüse und Obst.

  • Statt Fruchtjoghurt zu verzehren, der viel Zucker enthält, ist es besser, Naturjoghurt mit frischen Früchten oder etwas Marmelade oder Honig zu mischen.

  • Ein guter Start in den Tag gelingt mit selbst gemachtem Müsli aus kernigen Haferflocken, frischem Obst oder Trockenobst. In Fertigmüsli steckt dagegen meist viel Zucker.

  • Kochen Sie möglichst oft selbst, und zwar mit frischen, unverarbeiteten Zutaten.

  • Der Bedarf an Kohlenhydraten sollte überwiegend mit stärke- und ballaststoffreichen Lebensmitteln gedeckt werden, etwa Kartoffeln, Reis, Nudeln und Hülsenfrüchten.

  • Statt fertige Salatsoßen zu verwenden, kann man das Dressing auch aus Essig und Öl oder aus Naturjoghurt und frischen Kräutern selbst machen.

  • Als gesunde Durstlöscher eignen sich Wasser, Kräuter- und Früchtetees sowie stark mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.

  • Verzehren Sie wenig Fertigprodukte, Fertiggerichte und Fast Food.

  • Genießen Sie Süßigkeiten und Softdrinks nur ab und zu und in Maßen, als kleinen Luxus.

  • Gesündere Alternativen für stark zuckerhaltige Softdrinks sind Erfrischungsgetränke, die mit Süßstoff gesüßt sind.

  • Um herauszufinden, wie viel Zucker Fertigprodukte enthalten, sollten Sie die Zutatenlisten genau studieren. Zucker versteckt sich in Lebensmitteln oft unter seinen verschiedenen lateinischen Namen: Saccharose, Fructose, Lactose … Achten Sie also auf die Endung -ose.

Angaben auf Verpackungen beachten

Wie viel Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln steckt, ist beim Einkauf allerdings oft schwer zu erkennen. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, dass die Angaben auf den Verpackungen häufig mehr verwirren als informieren. Dabei wurden 276 verarbeitete, zuckerhaltige Lebensmittel untersucht. Die Tester fanden heraus, dass neben (Haushalts-)Zucker 70 weitere Bezeichnungen für süßende Zutaten zum Gesamtzuckergehalt beitragen. Auch der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ oder „ungesüßt“ vermittelt oft den falschen Eindruck, dass ein Produkt zuckerfrei ist. Es kann jedoch dennoch süßende Zutaten wie Trockenfrüchte oder Molkenerzeugnisse enthalten, in denen von Natur aus Zucker steckt. So taucht bei Cappuccinopulver (ungesüßt) kein Zucker in der Zutatenliste auf. Dabei enthält der Instant-Cappuccino rund 40 Prozent Zucker aus der Zutat Süßmolkenpulver.