Grippewelle trifft Blutspende

Grippewelle trifft Blutspende
von 12. März 2018

„Täglich werden mehr Konserven verwendet, als wieder nachkommen, die Bestände an Blutprodukten sind geschmälert“, schildert Dr. med. José Rivero, Transfusionsmediziner und Vorstand des Haema Blutspendedienstes, die Situation. Er appelliert daher an alle gesunden Bürger, die nächste Blutspende nicht länger aufzuschieben: „Es besteht aktuell ein großer Bedarf an Blutspenden.“ Auch vor dem Hintergrund der nahenden Osterfeiertage und -ferien, sollte sich die Situation schnell wieder entspannen. Auch dann wird mit einer saisonal typisch geringen Zahl an Blutspendern gerechnet. Auf Grippewellen und Feiertage vorbereiten, können sich die Blutspendeeinrichtungen nur bedingt. Das Problem ist die begrenzte Haltbarkeit von Blutpräparaten. Je nach Art des Produkts können diese nur zwischen vier und 49 Tagen nach der Spende Patienten gegeben werden.

Angesprochen sind Spender aller Blutgruppen, außer B Rhesus positiv und AB Rhesus positiv. Hier ist die Situation unkritisch. Eine Besonderheit sind Menschen mit der Blutgruppe Null Rhesusfaktor negativ. Im Bereich der Blutspende und Transfusionsmedizin haben sie eine einzigartige Stellung. Das Blut der sogenannten Universalspender kann nicht nur für Patienten mit dieser, sondern im äußersten Notfall auch für Personen beliebiger anderer Blutgruppen eingesetzt werden. In Mitteleuropa haben lediglich sieben Prozent der Bevölkerung diese Blutgruppe.

Blut spenden kann jeder, der sich gesund fühlt, mindestens 18 Jahre alt ist und nicht weniger als 50 Kilogramm wiegt. Vorzulegen ist lediglich der gültige Personalausweis. Außerdem sollten Spender nicht mit leerem Magen kommen und im Vorlauf der Spende reichlich alkoholfreie Getränke zu sich nehmen – am besten Wasser, Tee oder Säfte. Die Spende an sich dauert ca. zehn Minuten, die Anmeldung und Untersuchung für Erstspender etwa 45 Minuten. Der Haema Blutspendedienst bietet dazu bundesweit in 35 festen Zentren und an zahlreichen mobilen Blutspendeterminen die Möglichkeit. In Halle (Saale) befindet sich ein Haema Blutspendezentrum im Neustadt Centrum Halle, in der 2. Etage. Es ist montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Mittwochs ist geschlossen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.haema.de oder telefonisch kostenfrei unter 0800 9779770.

Hintergrund

Im Schnitt 15.000 Blutspenden täglich sind notwendig, um den Bedarf an Blutprodukten in Deutschland zu decken. Rund zwei Drittel aller Menschen in der Bundesrepublik sind irgendwann in ihrem Leben auf Blutspenden oder daraus hergestellte Medikamente angewiesen. Doch nicht nur Kranken und Verletzten kommt der freiwillige Aderlass zugute. Neben des kostenlosen Gesundheitschecks und der labormedizinischen Untersuchung des Blutes erhält jeder Spender einen Nothilfepass mit Ausweisung der Blutgruppe. Studien belegen außerdem: Wer regelmäßig Blut spendet, senkt damit das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Jedem Haema-Blutspender wird zudem eine Aufwandsentschädigung gewährt.