Anfang dieser Woche veröffentlichte dasRobert-Koch-Institut in Berlin (RKI) die Zahlen zur aktuellen Entwicklung der HIV Diagnoseninnerhalb des Bundesgebiets. Auf Basis des vorliegenden Zahlenmaterials registrierte das RKI für das Jahr 2014 ganze 3.525 Neudiagnosen. Im Vergleich zum Vorjahr (3.288 HIV-Diagnosen) stieg der Wert um rund sieben Prozent. In diesem Zusammenhang wies das RKI mit Nachdruck daraufhin, dass die Zahlen keinesfalls mit denen der gezählten Neuinfektionen verwechselt werden dürften. Es kann darunter durchaus Menschen geben, die auch zuvor schon infiziert waren und erst jetzt eine Diagnose erhalten hatten.
In den Bundesländern Nordrhein-Westfahlen (768), Bayern (596) und Berlin (443) gab es nach Auskunft des RKI die meisten HIV-Neudiagnosen. Das Saarland verzeichnet mit 35 Neudiagnosen den geringsten Zuwachs. Andere Bundesländer, wie zum Beispiel Sachsen-Anhalt, erhalten hierbei eine dringende Warnung seitens des RKI: Obwohl das Bundesland derzeit noch unter dem Durchschnitt aller verzeichneten Neudiagnosen rangiert, sei hier prozentual im Vergleich zu den alten Bundesländern eine höhere Quote zu verzeichnen.
Für all jene, die sich daher Rat suchen möchten und sich näher über das Thema HIV informieren wollen, steht im Raum Halledie AIDS-Hilfe Halle / Sachsen-Anhalt e.V.für alle Fragen zur Verfügung. Innerhalb vertraulicher Gespräche erfahren Interessierte sowie Betroffene mehr über alles Wichtige (Medikamente, psychologische Betreuung, weitere Anlaufstellen, etc.) zu dieser Immunschwächekrankheit. Für bereits Infizierte bieten neben dem Arzt beispielsweise auchspezialisierte Versandapotheken Beratung und Begleitung rund um die HIV Therapiean. Dort gibt es ein umfangreiches, stets auf den aktuellen Stand gebrachtes, Beratungsprogramm rund um alle Frage zu HIV-Infektionen.
Wie wird HIV aktuell behandelt?
Für die Behandlung von HIV kommen derzeit unterschiedliche Medikamentengruppen in Form einer Kombinationstherapie zum Einsatz. HIV-Viren benötigen Wirtszellen, wie zum Beispiel die immunsystemeigenen CD4-Helferzellen, um sich effektiv vermehren zu können. Der HIV-Virus verbinde sich zunächst mit den Zellen, bevor er in sie eindringt. Nach diesem Schritt erfolg die Übergabe von Erbinformationen des Virus, sodass neue Viren produziert werden können und den Weg in den Körper finden. Durch die Kombination verschiedener Medikamente lässt sich die Verbreitung des HIV-Virus sehr stark eindämmen. Trotz dieser bislang überwiegend erfolgreichen Verfahrensweise kann der Virus lediglich in seiner Fortentwicklung eingedämmt, aber nicht gestoppt werden.
Durchbruch bei der Forschung an Impfstoffen zum Schutz vor HIV
Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen permanent nach neuen Impfmethoden gegen HIV im Rahmen klinischer Studien. So haben es sich beispielweiseamerikanische Forscher zum Ziel gesetzt, eine wirksame Impfung gegen den HIV-Virus zu entwickeln. Erste erfolgversprechende Ergebnisse bei Tests an Makaken-Affen werden demnächst in klinischen Studien überprüft. Würde dieser Durchbruch gelingen, wäre erstmals nach mittlerweile 30 Jahren eine verlässliche Schutzimpfung gegen HIV vorhanden.
Mit der Verfolgung einer neuen Impfstrategie an Makaken-Affen zeigten sich äußerst effektive Auswirkungen. Im Gegensatz zur üblichen Impfmethode konnten die Forscher feststellen, dass sich in den Versuchstieren zahlreiche Antikörper gebildet hatten, welche einen Großteil der Versuchs-Affen vor unterschiedlichen Virentypen erfolgreich schützten. Eine andere Testgruppe unter den Tieren erhielt diese Impfstrategie nicht und war deutlich anfälliger für diese bewusst herbeigeführten Infektionen. Angesicht der vielversprechenden Testergebnisse sollen schon bald sowohl in Ruanda als auch den USA klinische Studien an mehr als 400 Freiwilligen erfolgen.