Informationen für interessierte Öffentlichkeit über Herzinfarkt und Koronare Herzkrankheit

von 9. November 2015

Außerdem können sich die Besucher an Ständen der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Stiftung Organtransplantation informieren. Es erfolgt zudem eine Demonstration der Reanimationsschritte. Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit.

Interview mit Prof. Dr. Stefan Frantz (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III/Kardiologie) und Prof. Dr. Hendrik Treede (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie)

Bundesweit wird im November in Veranstaltungen über die Koronare Herzkrankheit und den Herzinfarkt informiert. Wieso ist das wichtig?
Einen Herzinfarkt erleiden in Deutschland mehr als 270.000 Menschen im Jahr, etwa 50.000 Patienten sterben jährlich an einem Herzinfarkt. Sechs Millionen Männer und Frauen sind bundesweit von der Koronaren Herzkrankheit betroffen. Allein diese Zahlen zeigen, dass es unbedingt notwendig ist, über die Ursachen für diese Erkrankungen, aber auch die Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Wo liegen Ihr Risikofaktoren für eine KHK?
Eindeutig im Lebenswandel! Falsche Ernährung, Übergewicht, Mangel an Bewegung, Rauchen und Stress lassen sich Neben Alter, Geschlecht und erblicher Belastung als Risikofaktoren benennen. Aus einem schlechten Lebensstil können Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen entstehen. All dies beeinflusst die Herzgesundheit maßgeblich negativ.

Die KHK entsteht oftmals lange vor einem Herzinfarkt. Viele Folgen dieser Erkrankung der Herzkranzgefäße ließen sich bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung jedoch vermeiden. Daher ist Aufklärung dringend geboten. Denn der Wandel des Lebensstils kann sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken.

Wie entsteht eine koronare Herzkrankheit?
Durch Ablagerungen in der Gefäßwand der Herzkranzgefäße entsteht eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Dies ist ein schleichender Prozess, oftmals über Jahrzehnte unbemerkt. Diese Ablagerungen beeinflussen immer stärker die Durchblutung des Herzens und dieses kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Wenn die dünne Gefäßinnenhaut über der Ablagerung einreißt, bildet sich ein Blutgerinnsel, welches das Herzkranzgefäß fast vollständig oder vollständig verschließt. Die Folge ist ein lebensbedrohlicher Herzinfarkt.

Wie kann eine KHK behandelt werden?
Durch Medikamente, Kathetereingriffe oder Bypassoperationen. Im Herzzentrum des Universitätsklinikums Halle (Saale) besprechen die Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam, welche Behandlungsoption die optimale für den/die jeweilige Patienten/in ist. Dabei klären wir auch die Frage, für welchen Patienten eine Stentbehandlung durch einen Kathetereingriff in der Kardiologie am sinnvollsten ist oder eine Bypassoperation in der Herzchirurgie. Wobei wir bei letzterer bemüht sind, die Eingriffe minimal-invasiv durchzuführen. Der moderne Hybrid-OP des Universitätsklinikums ist eine besonders gute Basis für eine optimale Behandlung durch Kardiologen und Herzchirurgen.