Junge Menschen sind glücklicher und gesünder

von 9. April 2015

Die aktuellen Daten wurden gerade in einem umfangreichen Schwerpunktheft zu den Trends in der Kinder- und Jugendgesundheit im European Journal of Public Health veröffentlicht. Datengrundlage ist die weltweit größte Studie zur Kinder und Jugendgesundheit mit über 200.000 teilnehmenden Kindern in Europa und Nordamerika (http://www.hbsc.org/). Die Studie, die einzige ihrer Art, läuft in mehr als 40 Ländern und erhebt seit 1994 Daten der jeweils Elf- bis 15-Jährigen. Die HBSC-Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO gefördert. In Deutschland sind neben der MLU noch die Universität Bielefeld, die TU Dresden, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die Fachhochschule Frankfurt/Main und die Universität Tübingen an der Studie beteiligt.

„Die Ergebnisse der Datenanalysen lege nahe, dass es zwar immer noch Problemlagen gibt, sich aber die heutigen Jugendlichen in einer besseren Position befinden, was ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden anbelangt“, erklärt Professor Richter. Gefragt wurde unter anderem nach Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht, körperlicher Aktivität, Mobbing, Safer Sex, Kommunikation zu Hause sowie Verwendung von Alkohol, Tabak und Cannabis. Die Studie sei damit eine wichtige Informationsquelle für Eltern, Jugendliche, aber auch politische Entscheidungsträger. In der Pubertät werde oft die Grundlage für das Gesundheitsverhalten im Erwachsenenalter gelegt.

Als ein Ergebnis der Studie konnten die Wissenschaftler feststellen, dass sich das Gesundheitsverhalten grundsätzlich verbessert hat: eine zunehmende Zahl an Jugendlichen isst Obst und Gemüse, ist täglich körperlich aktiv, hält die Zahnpflege ein und praktiziert Safer Sex. Gleichzeitig ist die Zahl der rauchenden beziehungsweise trinkenden Jugendlichen zurückgegangen.

Doch trotz dieses allgemeinen Trends zu einer gesünderen Ernährung und gesünderen Lebensweise fanden die Forscher heraus, dass sich zwischen 2002 und 2010 die Fettleibigkeit unter Jugendlichen auf einem konstant hohen Niveau gehalten hat. Grundsätzlich, so Prof. Richter, könne gesagt werden, dass es zwar einen Trend zum Positiveren gibt, aber dennoch noch immer nicht alle Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise eingehalten werden. In einigen Ländern habe die körperliche Aktivität nachgelassen. Dazu zählten u.a. die USA, Russland und Italien. Außerdem hätten Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien weiterhin eine schlechtere Gesundheit als die Altersgenossen aus wohlhabenden Familien.

Quelle: The European Journal of Public Health wird im Internet unter:http://eurpub.oxfordjournals.org/content/25/suppl_2veröffentlicht.