Kochen gegen Prostatakrebs

von 30. Oktober 2014

Initiator des außergewöhnlichen Koch-Events sind die Stationsschwester der Palliativstation, Sr. Anja Flier und der Koordinator des Prostatakarzinomzentrums von Martha-Maria, Steffen Hartmann.

In Zusammenarbeit mit der Ernährungsberatungsfirma Medipolis, wurde die Idee hierfür geboren. Suzanne Fritsch, Ernährungsberaterin und Jeannette Gühne, u.a. Palliativfachkraft, wurden für den Kochkurs engagiert und haben die Rezepte zusammengestellt. Sie sind etwas aufgeregt, denn sie machen so einen Kurs das erste Mal. „Verschiedene Ernährungsstudien lassen Schlüsse zu, dass bestimmte Stoffe, wie Omega3-Fettsäuren oder Antioxidantien, die zum Beispiel in Tomaten, Olivenöl, Fisch, Nüssen, roten Trauben oder Rotwein vorkommen, die Immunabwehr stärken und den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen können“ erklärt Jeannette Gühne zu ihren Rezepten. Rüdiger Bolze ist Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs und nimmt mit seiner Frau an dem Kurs teil. Seit langem hat die Gruppe mit dem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakrebszentrum Halle-Dölau einen Kooperationsvertrag und arbeitet mit S. Hartmann und dem urologischen Chefarzt Prof. Dr. Florian Seseke eng zusammen. „Mehrmals im Jahr kommen die Krebsspezialisten zu uns und halten einen Vortrag für unsere Mitglieder.

„Diese Veranstaltung ist aber mal was anderes“ so Rüdiger Bolze und wurde durch die Mitglieder der Selbsthilfegruppe begeistert angenommen.

Glaubt der noch sehr rüstige Mann an die positive Wirkung der Speisen? „Also ich glaube schon an die positiven Effekte für die Körperabwehr – ein Freund von mir schwört allein darauf – aber für mich kann gesundes Essen eine Therapie nicht ersetzten, sondern nur ergänzen“, meint Bolze, der zuhause meist selber kocht.

Auch die anderen Gäste, wie Martin Steiniger, der ebenfalls mit seiner Frau gekommen ist, sind mit Feuereifer dabei.

Doch bei allem Spaß, den die Teilnehmer haben, ist ihnen ihre Krankheit dennoch stets gegenwärtig. Daher stößt die Führung von Stationsleiterin Anja Flier über die vorbildlich geführte und ausgestattete Palliativstation auf sehr großes Interesse bei den Erkrankten, aber auch bei ihren Partnerinnen. Denn hier auf der Palliativstation werden unheilbar Kranke in ihrem letzten Stadium so behandelt und medikamentös eingestellt, dass sie möglichst schmerzfrei und mit verbesserter Lebensqualität oft wieder nach Hause entlassen werden und dort die ihnen verbleibende Lebenszeit verbringen können. Gut zu wissen, dass man im Fall der Fälle hier liebevoll aufgenommen, geschätzt und hochprofessionell betreut wird.

Martha-Maria ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche, die zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen gehört, und Mitglied im Diakonischen Werk. Zu Martha-Maria gehören vier Krankenhäuser, zwei Berufsfachschulen für Krankenpflege, acht Seniorenzentren und zwei Erholungseinrichtungen mit insgesamt mehr als 3400 Mitarbeitenden in Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg.

     
PP