Neues Graduiertenkolleg der Universitätsmedizin Halle erforscht Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs

von 9. November 2021

Die eigentliche Entstehungsursache der Karzinome und welche Faktoren dafür verantwortlich sind, ist nach wie vor nicht gut erforscht. Das Graduiertenkolleg „Entzündliche Einflüsse als Modulatoren der frühen Pankreaskarzinogenese (InCuPanC)“ will daher den Einfluss verschiedener entzündlicher Signale in der frühen Phase der Krebsentstehung systematisch entschlüsseln. Das GRK wird von der DFG mit bis zu fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren gefördert.

„Ziel unseres Graduiertenkollegs ist es, neue Ansätze zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden, denn das Wissen über die molekularen Mechanismen der entzündungs-assoziierten frühen Tumorentwicklung im Pankreas immer noch sehr begrenzt. Unser GRK will den Einfluss verschiedener entzündlicher Signale, die von genetischen, metabolischen oder äußeren Auslösern induziert werden, speziell auf die Transition von präinvasiven Vorläuferläsionen zu invasiven Tumoren im Rahmen der frühen Karzinogenese im Pankreas systematisch zu entschlüsseln“, sagt Prof. Dr. Patrick Michl. Der Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I (Gastroenterologie, Pneumologie) der Universitätsmedizin Halle ist Sprecher des neuen GRK. Beteiligt daran sind in insgesamt 13 Projekten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Innere Medizin I, der Klinik für Innere Medizin IV (Hämatologie, Onkologie), der Klinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie und der Institute für Pathologie, Molekulare Medizin und Anatomie und Zellbiologie der Universitätsmedizin Halle sowie vom Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Innerhalb des GRK finden verschiedenste Methoden der Grundlagenforschung und der translationalen Pankreasforschung einschließlich innovativer in vivoModelle, Proteom-Analysen und CRISPR-basierter Screens Anwendung, die den künftigen Doktorandinnen und Doktoranden Forschung auf modernstem Niveau ermöglicht.

„Die Bewilligung des Graduiertenkollegs seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft honoriert den Ansatz der Universitätsmedizin Halle, klinisches und grundlagenwissenschaftliches aus den eigenen Reihen zu bündeln, ergänzt mit der Fachkompetenz von Pharmazeutinnen und Pharmazeuten. Die fachübergreifende interne wie externe Zusammenarbeit ist eine Stärke dieses Konsortiums, die den Doktorandinnen und Doktoranden sowohl aus dem medizinischen Bereich als auch aus naturwissenschaftlichen Fächern eine hervorragende Begleitung ermöglicht“, betont Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle.

Das Graduiertenkolleg wird zunächst bis Sommer 2026 gefördert. Eine Verlängerung der Förderung ist nach positiver Evaluierung möglich. Graduiertenkollegs sind ein Instrument zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an Hochschulen und werden von der DFG bis zu neun Jahre gefördert.