Sachsen-Anhalt setzt auf die Landarztquote

Sachsen-Anhalt setzt auf die Landarztquote
von 22. Januar 2019

Hintergrund der Initiative ist der drohende Ärztemangel insbesondere in ländlichen Regionen. Nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung werden im Jahr 2032 landesweit 262 Allgemeinmediziner fehlen. Aktuell ist in Sachsen-Anhalt fast jeder sechste Hausarzt älter als 65 Jahre, Ende 2025 werden nahezu die Hälfte der Ärzte dieses Alter erreicht haben. Grimm-Benne: „Die Landarztquote ergänzt das bisher schon breite Bündel von Maßnahmen gegen Ärztemangel.“

Das Auswahlverfahren wird über die Kassenärztliche Vereinigung laufen. Ziel ist, erstmals zum Wintersemester 2020/21 Plätze zu vergeben. Interessenten verpflichten sich mit der Aufnahme des Studiums vertraglich, nach Abschluss der Facharztausbildung zehn Jahre lang als Allgemeinmediziner in Gebieten in Sachsen-Anhalt tätig zu sein, in denen es zu wenige Hausärzte gibt, oder in denen Unterversorgung droht. Wird der Vertrag nicht eingehalten, drohen bis zu 250.000 Euro Vertragsstrafe.

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt und die weiteren Verantwortlichen im Gesundheitswesen haben bereits in der Vergangenheit eine Reihe von Maßnahmen gegen Ärztemangel insbesondere auf dem Land eingeleitet, darunter z.B. die Einführung von Stipendien für angehende Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner, die Förderung von praktischen Studienzeiten in Landarztpraxen, die Gründung der „Allianz Allgemeinmedizin“ und die Einrichtung der „Klasse Allgemeinmedizin“ an der halleschen Martin-Luther-Universität. Grimm-Benne: „Jetzt kommt ein wichtiger neuer Baustein hinzu.“

Im Fokus der Sonderberatung zu Gesundheitsthemen standen neben dem Landarztgesetz unter anderem auch die Novellierung des Krankenhausgesetzes sowie die Umsetzung des Pflegeberufegesetzes.