Stationäre kinder- und jugendmedizinischen Versorgung in Gefahr

von 6. November 2021

Bedingt durch die erheblichen Mehrbelastungen im Zusammenhang mit der COVID-Pandemie, verschärft sich diese Situation zusehends.

„Durch die kontinuierliche Rationalisierung der stationären kindermedizinischen Behandlungskapazitäten der vergangenen Jahre, droht Sachsen-Anhalt ein Versorgungsengpass“, so Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. „Die Kinder-Intensivmedizin ist dabei im besonderen Maß betroffen, denn hier stehen keine Reservekapazitäten, wie es in der Erwachsenen-Intensivmedizin der Fall ist, zur Verfügung“, so Ebmeyer weiter.

Eine Zunahme diverser Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen ist bereits jetzt zu verzeichnen, die auch durch COVID-Eindämmungsmaßnahmen steigen und über Jahre hinweg ambulante und stationäre Behandlungskapazitäten beanspruchen werden, obwohl diese schon jetzt nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.

Die drohenden Kapazitätsengpässe veranlassten die Ärztekammer die Politik in einer Entschließung dazu aufzufordern, eine zukunftsorientierte Finanzierung der sachsen-anhaltischen Kinderkliniken und -stationen kurzfristig zu realisieren und so zu strukturieren, dass die hohen Vorhaltekosten und Auslastungsschwankungen ausgeglichen werden können.

Eine erhebliche Mehrbelastung von kinder- und jugendmedizinischen Praxen und Kliniken, die durch die dramatische Häufung ausgeprägter Atemwegsinfektionen im Zusammenhang mit COVID-19 verstärkt wurde, führt bereits seit Mitte des Jahres zu bedrohlichen Kapazitätsproblemen, die voraussichtlich über Monate hinweg andauern werden.