Todesursachen 2018: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs am häufigsten

von 14. Mai 2020

Bedingt durch die stetig steigende Lebenserwartung versterben sowohl Männer als auch Frauen häufiger an Krankheiten, die im Alter vermehrt vorkommen. So entfielen auf Erkrankungen des Kreislaufsystems 42,2 % und auf Krebs 24,2 % aller Sterbefälle. Diesen beiden Erkrankungen erlagen insgesamt 2/3 der Verstorbenen. Weitere Todesursachen waren die Krankheiten der Atmungsorgane mit 5,9 % und Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie die Krankheiten des Verdauungssystems mit einem Anteil von je 4,6 %. An Verletzungen und Vergiftungen verstarben 3,9 %.

Von 2008 bis 2018 verringerte sich die um Alterseffekte bereinigte Gesamtsterblichkeit für beide Geschlechter zusammen um 5,0 %. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Sterblichkeit an Erkrankungen des Kreislaufsystems (-17,7 %) zurückzuführen. Auch die altersstandardisierte Krebssterblichkeit verringerte sich in den vergangenen 10 Jahren um 6,4 % bei einem gleichzeitigen Anstieg der absoluten Zahl der Krebssterbefälle um 4,8 %.

Mehr als die Hälfte der Todesfälle 2018 (17 879 Verstorbene bzw. 53,4 %) ereignete sich nach erreichtem 80. Lebensjahr. In dieser Altersgruppe lag jedem 2. Todesfall eine Krankheit des Kreislaufsystems (52,7 %) zugrunde. Rund jede bzw. jeder 7. in dieser Altersgruppe (15,4 %) verstarb an Krebs. Aufgrund von Stürzen verstarben rund 1,1 % der über 80-Jährigen.

Zwischen dem 20. und dem 65. Lebensjahr ereigneten sich rund 15,3 % aller Todesfälle. In dieser Altersgruppe waren Krebserkrankungen die häufigste Todesursache. 36,2 % der Sterbefälle wurden durch ein Karzinom verursacht. 22,7 % der Sterbefälle im arbeitsfähigen Alter war 2018 durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bedingt, 9,6 % durch Krankheiten der Atmungsorgane. 8,5 % erlagen einer nichtnatürlichen Todesursache.

18 von 60 Kindern und Jugendlichen zwischen vollendetem 1. und 20. Lebensjahr verstarben an einer nichtnatürlichen Todesursache, darunter 9 durch einen Verkehrsunfall. Eine Krebserkrankung führte bei 17 Kindern und Jugendlichen zum Tod.

Bei Säuglingen (49 Todesfälle im Jahr 2018) waren Geburtskomplikationen (21) und angeborene Fehlbildungen (15) die häufigsten Ursachen für den frühen Tod.

Bei der Altersstandardisierung wird der Bezugsbevölkerung die Altersstruktur einer Referenzpopulation, die so genannte Standardbevölkerung unterstellt, mit dem Ziel vergleichbare Maßzahlen für strukturell verschiedene Gesamtheiten zur erhalten. Dabei werden die altersspezifischen Mortalitäts- oder Morbiditätsraten der Bezugsbevölkerung entsprechend dem Altersaufbau der Standardbevölkerung gewichtet. Nach einer Altersstandardisierung können Daten unterschiedlicher Jahre oder Regionen miteinander verglichen werden, ohne dass es zu Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher Altersstrukturen kommt. Bei der Interpretation altersstandardisierter Morbiditäts- oder Mortalitätsraten ist zu beachten, dass sie keine realen, im Sinne von empirisch beobachtbaren, Angaben darstellen. Sie beschreiben vielmehr, wie die Mortalitäts- oder Morbiditätsraten in der betrachteten Bevölkerung wären, wenn die Bezugsbevölkerung der Standardbevölkerung entspräche, also von altersstrukturbedingten Effekten abstrahiert würde.

Weitere Informationen zum Thema Gesundheitswesen finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt.