Universitätsklinikum Halle an Entwicklung eines neuen Hörimplantats beteiligt

von 14. Oktober 2019

Das neue Gerät basiert auf einem knochenverankerten Hörimplantat, das bereits seit 2012 zuverlässig im Einsatz ist. Mit dem flachen Implantat, das hinter dem Ohr unter der Kopfhaut eingesetzt wird, kann das Ohr direkt über den Knochen stimuliert werden und ein natürlicher Klangeindruck erzielt werden. Im Fachjargon heißen diese Geräte „Bonebridge“, wörtlich übersetzt Knochenbrücke.

„Aufgrund der optimierten und dünnen Bauform ist jetzt auch für spezielle anatomische Verhältnisse, wie zum Beispiel bei Kindern, eine optimale, alltagstaugliche Hörlösung verfügbar“, sagt Plontke, Direktor der HNO-Klinik, über die Weiterentwicklung. „Beidseitiges Hören ist besonders für Kinder in der Sprachentwicklung, aber auch beim Richtungshören unerlässlich“, ergänzt Rahne, der die wissenschaftlichen Studien hierzu geleitet hat. Auch Erwachsene, denen mit konventionellen Hörgeräten und anderen hörverbessernden Operationen nicht geholfen werden könne, würden von dem neuen Gerät profitieren. Die Operation sei zudem standardisiert und sicher durchführbar, so die Experten.

Die Universitätsmedizin Halle ist mit einem interdisziplinären Team aus Ärztinnen und Ärzten, Audiologen sowie technischem Personal am „Halleschen Hör- und ImplantCentrum“ bei der Verwendung solcher Implantate sehr erfahren. „Es freut uns, mit diesem Hörimplantat dem Anspruch an optimale und aktuelle Therapieangebote in unserem Haus auch weiter gerecht werden zu können“, sagt Plontke.