Ursachen für Typ-1-Diabetes unbekannt

von 10. November 2014

Das funktioniert umso besser, je besser die Betroffenen über sich und ihren Zucker Bescheid wissen. “So können sie ein Gespür dafür entwickeln, wie sie den Gehalt ihrer Mahlzeiten, ihre sportlichen Aktivitäten und die Medikamente – falls welche nötig sind -gut aufeinander abstimmen”, erläutert Ebel.

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Dass Diabetiker heute im Vergleich zu früheren Zeiten einen so normalen Alltag leben können, ist durch das größere Wissen um die Erkrankung und die besseren Therapiemöglichkeiten möglich geworden. Zucker ist durchaus erlaubt, sollte aber zehn Prozent der Tagesenergie nicht übersteigen.

Ein Beispiel:Ein durchschnittlich schlanker Mensch, der überwiegend sitzt, braucht am Tag etwa 2000 Kalorien. Zehn Prozent Zucker entsprechen dann etwa 50 Gramm oder zwölf Teelöffel. Einrechnen muss der Diabetiker aber auch den Zucker, der in anderen Lebensmitteln steckt, wie in Fruchtsäften oder Joghurt. Auch Honig, Agavendicksaft und Ahornsirup zählen dazu. In der Weihnachtszeit haben Plätzchen also durchaus Platz im Alltag. Sinnvoll ist es, die Zuckermenge über den Tag verteilt und nicht auf einmal zu sich zu nehmen.

Prinzipien für eine gesunde Lebensweise

“Für Diabetiker gelten dieselben Prinzipien für eine gesunde Lebensweise wie für alle anderen auch: Viel Obst und Gemüse, reichlich Ballaststoffe und viel Bewegung sind eine gute Basis – das gilt vor allem auch für die vielen Typ-2-Diabetiker, die mit zu vielen Pfunden zu kämpfen haben”, betont Ebel.

Wer neben der Zuckerregel auf Folgendes im Alltag achtet, macht als Diabetiker schon das meiste richtig:

  • Viel “gute Kohlenhydrate”essen: Dabei handelt es sich um die, die den Blutzucker langsam ansteigen lassen, wie Vollkorn-Produkte, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse.
  • Weniger als ein Drittel der täglichen Energie sollte Fett sein, möglichst wenig davon sollte tierisch sein.
  • Ein halbes Kilo Obst und Gemüse liefern alle nötigen Vitamine, Mineralstoffe und Stoffe, die die Zellen schützen (Antioxidantien).
  • Wenig Alkohol trinken.

Auch wenn in der Vergangenheit dieser Eindruck erweckt wurde, brauchen Diabetiker dafür keine speziellen Diabetiker-Nahrungsmittel. “Nahrungsmittel dürfen seit Ende 2012 nicht mehr als spezielle Diabetikerkost produziert und deklariert werden. Oftmals sind gerade sie mit besonders viel Fett zubereitet worden und allein deshalb schon ungeeignet. Im Handel können diese Produkte jedoch noch bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum verkauft werden”, sagt der AOK-Mediziner.

Wer nun gerne und viel in der Weihnachtszeit backt, muss natürlich sein Zucker- und Energielimit im Auge behalten. Eine Alternative zum Zucker sind Süßstoffe, die es in verschiedensten Formen von Saccharin über Aspartam bis Stevia gibt. Diese Stoffe haben eine viel größere Süßkraft als normaler Zucker und kleinere Mengen müssen beim Berechnen der Insulindosis erst gar nicht bedacht werden. Cyclamat, Saccharin und Stevia beispielsweise sind hitzebeständig und eignen sich deshalb auch zum Backen. Allerdings verändern die Ersatzstoffe den Teig, sodass man am besten zu speziellen Rezepten greift.