Wie geht’s weiter nach der Krebsbehandlung?

von 23. September 2017

Eine Krebsbehandlung kann sehr kräfteraubend sein. Operationen, Chemotherapie und andere medizinische Eingriffe hinterlassen bei vielen Patienten körperliche und seelische Spuren. „Eine onkologische Rehabilitation mit maßgeschneiderten Therapien und einer psychoonkologischen Intervention ist eine ausgezeichnete Hilfe auf dem Weg zurück in Alltag und Beruf. Sie hilft die Folgen zu mildern und neue Energiereserven zu erschließen“, sagt Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft anlässlich des Deutschen Rehatages am 23. September 2017.

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat im Jahr 2016 bundesweit insgesamt 153.268 Reha-Leistungen wegen bösartiger Geschwulst- und Systemerkrankungen für Versicherte erbracht. Das entspricht einem Anteil von rund 30 Prozent aller medizinischen Reha-Leistungen. Seit einigen Jahren geht dieser Anteil stetig zurück: immer mehr, vor allem jüngere Krebspatienten nehmen keine Rehabilitation in Anspruch und gefährden damit ihren Wiedereinstieg in den Beruf.

Anlässlich des Deutschen Rehatages am 23. September 2017 setzen sich die Landeskrebsgesellschaften für eine bessere Nutzung des Reha-Angebots ein und bekräftigen den hohen Stellenwert der Rehabilitation nach Krebs. Damit möglichst viele Betroffene wieder zurück in den Alltag und das Berufsleben finden, fordern sie eine engere Vernetzung von Rehabilitationseinrichtungen mit den ambulanten Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften.

Reha als effektive Vorbeugung gegen krankheitsbedingte Spätfolgen

Studien belegen, dass gezielte Reha-Maßnahmen Beschwerden, die durch die Krebserkrankung oder deren Behandlung hervorgerufenen werden, deutlich lindern können. Ebenso wird durch die Reha der Behandlungserfolg gesichert und möglichen Einschränkungen durch die Krebserkrankung vorgebeugt. Die deutlichste Auswirkung hat die medizinische Rehabilitation aber auf das psychosoziale Wohlbefinden der Patienten. Viele profitieren von den intensiven Gesprächen mit professionell arbeitenden Psychoonkologen, aber auch vom Austausch mit den anderen Erkrankten und den Entspannungskursen, die angeboten werden.

Berufstätigkeit als Schlüssel zur Stabilität

Mehr als 60 Prozent aller Krebserkrankten im arbeitsfähigen Alter kehren nach abgeschlossener Behandlung wieder in den Beruf zurück. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist für viele Betroffene essentiell wichtig, nicht nur für ihre finanzielle Absicherung, sondern auch für ihr soziales Umfeld, das neben der Familie auch Kollegen, Geschäftspartner, Klienten oder Freunde einschließt. Die ambulanten Psychosozialen Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften unterstützen krebskranke Menschen bei diesem wichtigen Schritt zurück ins Leben.