„In den Himmel hinauf — 600 Jahre Baubeginn Roter Turm”

„In den Himmel hinauf — 600 Jahre Baubeginn Roter Turm”
von 24. September 2018

Viele Fragen zum Turm werden nicht nur gestellt, sondern beantwortet: Wie wurde der Turm gebaut? Wer baute den Turm? Was ist sein Zweck? Welche Sagen und Geschichten existieren um dieses eindrucksvolle Gebäude? Wie funktionierte der Wiederaufbau in der DDR? Die Darstellung des Baubeginns erfolgt an Original-Steinen aus dem Roten Turm. Diese wurden von mittelalterlichen Steinmetzen bearbeitet und mit einem Steinmetzzeichen versehen. Anhand derer wird ein Einblick in die Arbeit mittelalterlicher Bauhütten gegeben werden.

Zwischen 1474 und 1503 ruhten die Arbeiten am Roten Turm. Anhand eines Konsolenabgusses vom Oktogon, welches das Stadtwappen von Halle vereint mit dem vom Erzbistum Magdeburg zeigt, werden die Gründe des Baustopps dargestellt. Innerstädtische Konflikte und die daraus Folgende Besetzung der Stadt Halle vom Erzbistum Magdeburg sind dabei als Hauptgrund anzusehen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist die Darstellung des Lebens um den Turm. Wie hat der Turm sein Umfeld 1 beeinflusst? Der Turm war immer umgeben von Gewerbe, dem Markttreiben, er war Ort der Gerichtsbarkeit und Treffpunkt. Der Rote Turm hat sich über die Zeit zu einem Zentrum der Stadt entwickelt und auch sich selbst immer wieder neu definiert.

Sagen und Anekdoten, die seit Jahrhunderten in Halle kursieren, haben den Roten Turm zum Inhalt oder spielen sich in seiner Nähe ab. Die Ausstellung möchte diese präsentieren und wieder populärer machen. Dafür erscheinen einige in Wort und Schrift, andere wurden in Zusammenarbeit mit Tobias Barth vom MDR von einem Kind eingesprochen und werden zum Hörerlebnis. Es wird mit dem Originalwerk des halleschen Chronisten Gottfried Olearius (1604-1685) eine der wichtigsten Quellen für die hallesche Stadtgeschichte präsentiert.

Ein weiterer Themenbereich befasst sich mit der Zerstörung des Turms, über den Wiederaufbau bis zu seiner Sanierung vor zehn Jahren. Mit Objekten, wie einem Aquarell des zerstörten Turmes von 1945, Objekten der Bauhütte Roter Turm, die den Turm retteten, wird die Nachkriegszeit erörtert. Fotografien und ein Sammelalbum von Zeitungsartikeln aus der Zeit des Wiederaufbaus 1976 verdeutlichen die besondere Beziehung der Hallenserinnen und Hallenser zu ihrem Roten Turm.

Neben der Rezeption des Turmes im alltäglichen Leben der Hallenser ist der Einbau des Carillons 1993 ein Schwerpunkt. Zeitgenössische Fotos sollen das Interesse wecken das Glockenspiel im Roten Turm einmal selbst zu besuchen. Dass der Rote Turm eine ungebrochene Aufmerksamkeit erfährt, zeigen hallesche Künstler in der Ausstellung. Viele sind dem Aufruf gefolgt, ein Beispiel ihrer Arbeit zum Roten Turm zu präsentieren. Die Ausstellung verfügt damit über einen halleschen Kunstschatz, der den Roten Turm in einer ganz besonderen Weise präsentiert.

In der Remise im Stadtmuseum Halle wurde ein spezieller Museumsort zum Roten Turm, eine Bauhütte für Kinder geschaffen. Hier werden auf kindgerechte Art und Weise nicht nur die Geschichte des Turmbaus weltweit erklärt, sondern es laden viele Materialien dazu ein, Türme zu bauen oder mit Glocken Melodien zu spielen.

Ausstellung im Roten Turm

Im Roten Turm wurden im Wendelstein, im Raum der Brandglocken sowie vor dem Carillon Tafeln zur Baugeschichte des Roten Turms, zur Bauhütte Roter Turm, zur Zerstörung und zum Wiederaufbau sowie zum Einbau des Glockenspiels angebracht. Weiterhin hat die Spielekammer der Carillonneure Innen und Außen eine gestalterische Verschönerung erhalten.

Umfassendes Begleitprogramm und Kinderwettbewerb

Zur Ausstellung gibt es speziell für Kinder ein umfangreiches Begleitprogramm. Das Stadtmuseum Halle ruft Kindereinrichtungen zu einem Kinderwettbewerb „Der Turm hat Geburtstag – wir gratulieren” auf.

Carillonsamstage, Carillonkonzerte und Führungen

In diesem Jahr finden noch bis zum Ende Oktober an jedem Samstag, 15.00 Uhr, fünfzehnminütige Konzerte der sechs halleschen Carillonneure statt. Weiterhin schließt das diesjährige Programm mit zwei Carillonkonzerten am Sonntag, 30.09.2018 (es spielen Ariane Toffel und Georg Wagner, Bonn) und am Samstag, 27.10.2018 (es spielen alle sechs halleschen Carillonneure), jeweils 16.00 Uhr ab.

Der Rote Turm ist im Rahmen von regelmäßigen und individuell zu vereinbarenden Führungsterminen zu besichtigen.
Montag, Mittwoch und Freitag, 17 Uhr Samstag und Sonntag sowie am Feiertag, 14 Uhr Roter Turm Ran an die Glocken Führung durch den Roten Turm
Zum Carillon können spezielle Glöcknerführungen gebucht werden. Ein Carillonneur erläutert das Instrument und stellt das Handwerk des Glockengießens vor.

Informationen, Stadtführungen, Halle-Souvenirs:

Tourist-Information Halle (Saale) — Marktschlösschen Marktplatz 13,

06108 Halle (Saale) Tel.: 0345-122 99 84 /

E-Mail: touristinfoestadtmarketing-halle.de

www.halle-tourismus.de

Öffnungszeiten:

Mo. — Fr.: 9:00 — 19:00 Uhr / Sa. [&] So.: 10:00 — 16:00 Uhr (Feiertag geschlossen)