69 Einrichtungen locken zur Museumsnacht nach Halle und Leipzig

von 21. April 2010

Am 24. April laden zahlreiche Museen in Halle und Leipzig unter dem Motto "Halzig & Leiple" zur zweiten gemeinsamen Museumsnacht ein. Insgesamt 69 Einrichtungen laden zur Entdeckungsreise zur "schönen Nachbarin" ein. Die Bahn setzt zusätzliche Züge ein.

Moritzburg
Mit einem unterhaltsamen, bunten Programm unter dem Motto „Maler, Musen und Modelle“ beteiligt sich die Moritzburg. Von 18 Uhr bis 20 Uhr gehört der Burghof den kleinen Besuchern. In der Puppenwerkstatt Mona Lisa können sich Kinder im Bau von Stabpuppen, Anziehpuppen oder Accessoires versuchen. Ab 20 Uhr begleitet das Antje Frenck Quartett die Museumsnacht auf dem Hof der Moritzburg mit Smouth-Jazz, Jazz-Standards und Klassikern der Pop-Musik. Die Improvisationstheater Kaltstart aus Halle und Herzsprung aus Magdeburg laden zu Szenen und Walk Acts ein. Führungen im Museum widmen sich den Frauendarstellungen berühmter Künstler und um 23 Uhr entscheidet das Los einer Tombola, welchem schönen Frauenbildnis die meisten Stimmen gegeben wurden. Der Museumsladen lädt zu einem Sonderverkauf von Katalogen und einer Auswahl qualitätvoller Eigenprodukte zu günstigen Preisen ein und das MoritzKunstCafé bietet Herzhaftes vom Grill, hausgemachte Kuchen und Torten sowie Bier vom Fass, Weine aus der Region und Obstsäfte in reicher Auswahl.

Kunstverein Talstraße
Der Kunstverein Talstraße beteiligt sich ebenfals an der Museumsnacht. Ein besonderes Ereignis ist die Buchpräsentation des Buches "Chic im Osten" des Buchverlags für die Frau. Die Autorin des Buches, Ute Scheffler, lädt zu einer unterhaltsamen und erstaunlichen Zeitreise durch 40 Jahre Modegeschichte im ehemals zweiten deutschen Staat ein und trifft dabei nicht nur auf die Modemacher, Produzenten, Designer und Moderedakteure dieser Zeit, sondern lässt auch jene zu Wort kommen, die auf der Suche nach einem einmaligen Brautkleid, einer "echten" Jeans oder einfach nur einem schicken und passendem Rock waren. Das Versandhausangebot der 1970er Jahre, Exquisit-Kollektionen der Achtziger, anspruchsvolle Mode der Häuser "Bormann" oder "Lucie Kaiser" werden im Buch vorgestellt. Reich bebildert und mit vielen erstaunlichen Fundstücken (vor allem aus privaten Archiven) zeigt dieses Buch, dass Mode in der DDR besser war als ihr Ruf – ein Kult-Titel, der Legendäres aus 40 Jahren Mode-Zeitgeschichte amüsant und erstmalig in dieser Form aufgearbeitet hat.

Universitäre Sammlungen
Auch die Martin-Luther-Universität beteiligt sich. Die Türen weit geöffnet haben die Zoologischen Sammlungen, der Botanische Garten, das Museum für Haustierkunde, die Zentrale Kustodie, das Archäologisches Museum "Robertinum" und der Geologische Gesteinsgarten. Einige der Museen haben sich auch etwas Besonderes ausgedacht.

Neu dabei ist in diesem Jahr das Museum für Haustierkunde "Julius Kühn", das seinen Sitz in einem Stallgebäude des ehemaligen Haustiergartens in der Adam-Kuckhoff-Straße 35 hat. Hier gibt es zur Museumsnacht die Sonderausstellung "Das Kaninchen" anlässlich der Wahl vom "Meißner Widder" zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2010. Besucher können einen Einblick in die Rassevielfalt und Variation dieser Tierart erhalten und außerdem Präparate weiterer landwirtschaftlicher Nutztiere betrachten. Unter anderem dokumentieren auch Fotos die Abstammung der wichtigsten Haustiere.

Die Zoologische Sammlung am Domplatz 4 bietet in der Museumsnacht Rundgänge durch die Schaumagazine. Interessierte Nachtschwärmer können sich auf eine Reise durch die tiergeographischen Regionen der Erde begeben und lernen so die unterschiedlichsten Tierarten kennen. Unter den in historischen Glasvitrinen aufgestellten 8500 Präparaten werden sie so manche faszinierende Tierart wie Riesenkrabbe, Geißelskorpion, Papyrusboot, Flugdrachen, Bienenelfe, Vampir und sogar einige ausgestorbene Arten entdecken. Eine Besonderheit zur Museumsnacht stellt hier die kleine Sonderausstellung "Insekten – die artenreichste Tiergruppe" dar. Die globale Vielfalt der Formen und Farben in der Insektenwelt aus tropischen wie aus heimatlichen Gefilden gibt es zu bewundern. Neben optisch sehr auffälligen Insekten sind auch recht unscheinbare Formen zu entdecken, die sich bei genauerer Betrachtung als wahre Kunstwerke der Natur offenbaren.

Die Zentrale Kustodie erwartet ihre Besucher im klassizistischen Hauptgebäude der MLU (Universitätsplatz 11), das prunkvolle historische Räumlichkeiten wie das Museum, die Schatzkammer zur 500-jährigen Universitätsgeschichte, den Sessionssaal und die im neopompeijanischen Stil ausgestaltete Aula beherbergt. Um 18 Uhr erklingt hier ein Festkonzert "Der Schüler ehrt seinen Lehrer" anlässlich des 350. Geburtstages von Professor Friedrich Hoffmann. Der Kustos Dr. Ralf-Torsten Speler hält um 19 Uhr im historischen Sessionssaal einen Vortrag "Friedrich Hoffmann und seine Professorenkollegen in den Gelehrtenbildern der Kunstsammlung der Universität". Außerdem werden Führungen durch die beiden Sonderausstellungen "Hallesche Helden der Heilkunst" und "Goethe und die Universität zu Halle" sowie durch das Universitätshauptgebäude mit Besichtigung der Schatzkammer, der Aula, des Historischen Sessionssaals und des Historischen Hörsaals angeboten.

Ebenfalls Führungen gibt es auf dem Weinberg-Campus am Von-Seckendorff-Platz 3, wo die Vielfalt des Geologischen Gartens lockt: Über 120 Steine mit einem Gesamtgewicht von mehr als 300 Tonnen sind hier zu besichtigen. Sie reichen von Exponaten aus dem Kupferschiefer über Kontaktgestein des Meteoriteneinschlages bei Nördlingen bis hin zu Bausteinen des Kölner Doms.

Auch der Botanische Garten lädt zu Sonderführungen in eine 4,5 Hektar große, grüne Oase ein. Auf einer botanischen Reise rund um den Erdball können etwa 12.000 verschiedene Pflanzenarten bestaunt oder die 1788 erbaute Universitäts-Sternwarte besucht werden.
Im Archäologischen Museum der MLU vermittelt ein breites Spektrum von Kunsterzeugissen und Gebrauchsgegenständen in Originalen und Nachbildungen einen Eindruck von der Entwicklung der Kulturen des alten Griechenlands, Roms und Ägyptens.

Zusatzzüge der Bahn
Die Deutsche Bahn erweitert während der Museumsnacht in Halle (Saale) und Leipzig am 24. April ihr Sitzplatzangebot in Nahverkehrszügen.
Die Züge der Regional-Express-Linie RE 5 Leipzig Hbf-Leipzig Messe-Leipzig/Halle Flughafen-Halle (Saale) Hbf fahren stündlich mit vier Doppelstockwagen.

Die Eintrittskarte zur Museumsnacht gilt am 24. April von 16.00 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages als Fahrschein in der S-Bahn und im Regional-Express zwischen Halle (Saale) und Leipzig sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln in beiden Städten. Die Eintrittskarte ist an allen Vorverkaufsstellen in Halle (Saale) und Leipzig für acht Euro, ermäßigt für sechs Euro oder mit Pass für vier Euro, erhältlich (Passinhaber sind: Halle-Pass, Leipzig-Pass und Familien-Pass).