Ältestes Stück Glaucha erstrahlt in neuem Glanz

von 24. März 2012

Nach Tranquebar ging 1706 die erste Mission der Franckeschen Stiftungen. Dort gründeten die lutherischen Theologen Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau die weltweit erste evangelische Mission. Was also lag näher, als diesen Punkt aus der Geschichte der Stiftungen als Namen für eine neue Einrichtung zu nutzen. Am Samstag wurde im Rahmen der Francke-Feier das Café und Bistro “Tranquebar” eröffnet. Getränke gab es hier auch schon vor mehr als 300 Jahren, in der Spelunke Raubschiff, bevor Francke über einen Strohmann das Gebäude kaufte und einen Frauenstift einrichtete. Der Hof des Hauses soll künftig als Freisitz für das Cafe dienen. Dort soll auch ein Francke-Trunk gereicht werden – ein Erfrischungsgetränk nach dem Original-Rezept von Francke. Direkt nebenan öffnete auch die Waisenhausbuchhandlung nach der Sanierung ihre Pforten. In den vergangenen Monaten war sie im Francke-Wohnhaus zu finden. In der ersten Etage verbirgt sich die Bohlenstube, die Anfang der 90er noch bewohnt war. Hinter Tapetenlagen aus mehreren Jahrhunderten fand man auch eine Holzwand, auf der noch Teile der alten Bemalung mit Weintrauben sichtbar sind. Hier oben wird künftig das Nachwuchsforum Geschichte Räumlichkeiten nutzen und versuchen, Jugendliche für die Lokalgeschichte zu begeistern. Auch ein stadtgeschichtlichen Antiquariat soll hier einziehen. Insgesamt hat die Sanierung der Eckhäuser Steinweg / Franckeplatz, älteste Häuserzeile des alten Glaucha, 4,1 Millionen Euro gekostet.