Am Donnerstag wurde im Kunstverein "Talstrasse" in Halle (Saale) die Ausstellung “Allegorie auf die Vergänglichkeit” eröffnet. Die Ausstellung versteht sich als ein Kunstprojekt unterschiedlichster Techniken, Künstler und auch Objekte das sich den “letzten Dingen” des Lebens widmet. Neben Arbeiten zeitgenössischer Künstler werden dekorierte Särge und Artefakte aus dem Tragor Ignác Múzeum in Vac (Ungarn) präsentiert. Werke von Ernst Zdrahal (Wien), Fotografien von Peter Hujar (New York), Malerei und Grafik von Matthias Rataiczyk und Uwe Pfeifer (beide Halle) werden in einen spannungsvollen Kontext zueinander gesetzt. Ergänzt wird die Ausstellung zudem durch Leihgaben historischer Kupferstiche zum Thema "Totentanz" aus der Sammlung der Zentralen Kustodie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Daniel Nikolaus Chodowiecki und Michael Heinrich Rentz sowie durch Medaillen aus dem Landesmünzkabinett der Stiftung Moritzburg Halle.
Seit den 1980er Jahren wird unter dem Einfluss der aus England kommenden Hospizbewegung ein verstärkter Diskurs über das Thema »Tod« geführt. Gesellschaftlich entstand in diesen Jahren die Zielvorstellung, den Tod wieder stärker in das Leben zu integrieren, ihm wieder ein Stück jener Normalität zurückzugeben, die er früher besessen haben soll. Die Ausstellung möchte in ihrer Thematik und Auswahl der Exponate den Besuchern das Wesen von Krise und Bewältigung, von Abschied und Trauer der Menschen im Umgang mit dem »Tod« bewusst machen. Die Furcht vor dem Tod die Chance der Trauer entgegenzusetzen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Musealisierung der »letzten Dinge«. Absicht soll es deshalb sein die Realien der Trauerkultur, die Bilder vom Tod, die Gestalt gewordenen Jenseitsvorstellungen als kulturgeschichtliche und künstlerische Phänomene aufzufassen, deren Betrachtung lohnt. Letztendlich gibt es in der Menschheitsgeschichte nur zwei große kulturfördernde Impulse, die Liebe und eben den Tod.
Den Unterschied zu anderen Ausstellungen stellt die Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Todes und der Schöpfung dar, der Respekt der persönlichen Einstellung jedes einzelnen Künstlers der Ausstellung zu den »letzten Dingen«. Die Präsentation und Hervorhebung dieser »letzten Dinge« möchte versuchen zu zeigen was ist, will aber nicht diktieren was sein soll. So versteht sich die Schau als ein Kunstprojekt unterschiedlichster Techniken, Künstler und auch Objekte. Zu sehen ist die Schau noch bis zum 26. April.