Am Sonntag in Halles Museen

von 13. Mai 2011

Am Sonntag findet der 34. Internationale Museumstag statt. Und auch in Halle kann man an diesem Tag einiges erleben.

So sind im Kunstmuseum Stiftung Moritzburg alle Sonderausstellungen und die ständigen Ausstellung bei freiem Eintritt geöffnet. Um 11 Uhr gibt es eine Führung in der Ausstellung „Glanz der Macht. Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer“, und um 15 Uhr beginnt ein Rundgang zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Moritzburg. Die Führungen kosten pro Person einen Euro. Um 17 Uhr ist die Sprechbühne Uni Halle zu Gast im Museum. „Mein lieber, lieber blauer Reiter“ ist das Thema einer Lesung, die sich dem Briefwechsel zwischen dem Maler Franz Marc und der zeichnenden Dichterin Else Lasker-Schüler widmet. Die gesprochenen Texte werden musikalisch begleitet. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt zehn Euro, ermäßigt fünf Euro. Der Museumsladen bietet am Sonntag in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr preisgünstige Kunstkataloge zum Verkauf an.

Das Museum für Haustierkunde "Julius Kühn" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet und zeigt bei freiem Eintritt die Ausstellung "Kühns Lieblinge" sowie eine der bedeutendsten Haustierskelettsammlungen der Welt. Im Zentrum der Sonderausstellung steht das Steppenschaf Karakul. Die meist schwarzgraue, alte Haustierrasse stammt aus Usbekistan und wird heute vor allem in Namibia, Russland und Afghanistan gezüchtet. Auch die MLU hält am Nutztierwissenschaftlichen Zentrum Merbitz noch 80 Karakulschafe. Im Jahr 1903 importierte der Agrarwissenschaftler Julius Kühn die ersten dieser Schafe nach Halle. "Da der 15. Mai auch internationaler Tag der Familie ist, haben wir unser Angebot mit einem Quiz, kurzen Führungen und Spielen speziell auf Familien ausgerichtet", erklärte Arila-Maria Perl vom Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen. Bereits zur Museumsnacht besichtigten 450 Besucher "Kühns Lieblinge" in dem ehemaligen Stallgebäude an der Adam-Kuckhoff-Straße.

Neben Präparaten, Skeletten und Fotos sind auch viele Originalfotografien der von Kühn gehaltenen, heute oftmals ausgestorbenen Haustierarten zu sehen. Im Gespräch mit dem Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen, Dr. Frank D. Steinheimer, können sich Besucher außerdem über das Projekt Naturkundliches Universitätsmuseum informieren. Der Agrarwissenschaftler Julius Kühn führte das Landwirtschaftsstudium an deutschen Universitäten ein und legte den Grundstein der haustierkundlichen Sammlung an der Universität Halle.