anhaltsichten: 800 Jahre Anhalt in Gold und Silber, auf Kupfer und Papier

von 3. Mai 2012

 Zum Jubiläum „Anhalt 800. 1212-2012“ präsentiert die Stiftung Moritzburg einen facettenreichen Einsicht in die anhaltische Kulturgeschichte. Die zweiteilige Ausstellung vereint Grafiken und Gepräge miteinander – beides Themen, die seit Jahrzehnten im Kunstmuseum eine untergeordnete Rolle gespielt haben und damit eine Neuentdeckung für die Besucher ermöglichen. Für die Moritzburg stellt die Ausstellung zudem einen Schritt zur Rückbesinnung dar, sie verweist auf den ganzheitlichen Sammlungsansatz der Moritzburg. „Die Münzen und Medaillen sind Requisiten unseres Geschichtsverständnisses bis in die niedere Form ihres damaligen Gebrauchs“, betont Michael Freitag, stellvertretender Direktor der Stiftung Moritzburg. In den historischen Zimmern im Talamt der Moritzburg werden die Orden, Medaillen und Münzen, sowie andere Reliefminiaturen thematisch präsentiert. Den Auftakt bilden dabei anhaltische Wappendarstellungen, das Wappentier – der Bär und Ansichten der Städte. Nach kulturhistorischen Gesichtspunkten gegliedert, vermittelt die Ausstellung ein Panorama des Landes vom Mittelalter bis in die Gegenwart.  Geburt und die Taufe von Kindern, Geburtstage, Hochzeiten, sowie der Tod sind typische Anlässe für die Herausgabe anspruchsvoller Münzen, doch sie dienen auch als Zeugnisse der Wirtschaftsgeschichte, indem sie den Bergbau im anhaltischen Harz, ebenso wie bedeutende Unternehmer und Unternehmen plastisch darstellen. Darüber hinaus dokumentieren sie das alltägliche Leben. So zeigen sie den Karneval in Köthen, Sportfeste in Dessau und verweisen und auf die ausgeprägte Tradition der Schützenvereine in der Region. Im zweiten Teil der Ausstellung werden äußerst seltene, erhalten gebliebene, originale Druckplatten aus dem frühen 18. Jahrhundert gezeigt. Die Kupferstichplatten stammen aus der im Jahr 1710 veröffentlichten „Historie des Fürstentums Anhalt“ von Johann Christoph Beckmann. Die topografischen Ansichten bieten mit ihrem realistischen Anspruch einen Einblick in die vergangene Ansicht des Landes, seiner Städte, Schlösser und Kirchen. Zu den überlieferten Stichen gehören Ansichten der verschiedener Städte, wie Dessau, Coswig und Jeßnitz. Zudem werden in weiteren Darstellungen unter anderem das Schloss Coswig, der Zerbster Roland und der Innenraum der Stiftskirche Gernrode gezeigt. Komplettiert wird das Ganze durch Portraitstichplatten anhaltischer Fürsten und Fürstinnen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert.Die Ausstellung ist von 5. Mai bis 7. Oktober im Talamt der Moritzburg zu sehen. Die Ausstellung ist dienstags von 10 bis 19 Uhr und Mittwoch bis Sonntag, sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.[staticGallery:34#]