Ansichten eines Clowns

von 4. April 2012

 Die Schauspielerin Marie Bretschneider gibt ihr Debut als Regisseurin. Ihr Stück „Ansichten eines Clowns“ nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Böll feiert am Donnerstag, dem 5. April 2012 im neuen theater Halle Premiere. Als Heinrich Bölls Roman „Ansichten eines Clowns“ im Jahr 1963 veröffentlicht wurde, reagierte die bundesrepublikanische Öffentlichkeit empört. Die offene Kritik am Umgang der Gesellschaft mit der jüngsten Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs erschreckte harmoniebedürftige Gemüter. Die Geschichte des Clowns Hans Schnier, der als Individuum mit der Gesellschaft in Konflikt gerät, ist heute längst Schulstoff. Bölls ebenso politischer wie humorvoller Text über die Existenzprobleme eines Künstlers in einer selbstzufriedenen Gesellschaft inspirierte Marie Bretschneider, früher Schauspielerin am neuen theater Halle, zu ihrer ersten Regiearbeit. In ihrer Produktion greift die 1985 in Dresden geborene Marie Bretschneider insbesondere den Widerspruch auf, der immer wieder zwischen den eigenen Zielen und Erwartungen von außen entsteht. Nicht zuletzt richtet sich die Fassung Bretschneiders damit an Jugendliche, die sie für die Auseinandersetzung mit Eigenem und Fremdem, mit Selbstbild und Fremdbestimmung sensibilisieren möchte. Dabei übernahm die Künstlerin nicht nur die eigentliche Regiearbeit, sondern zeichnet auch für die konzeptionelle Entwicklung einer geeigneten Bühnenfassung verantwortlich. Unterstützung bekam sie dabei von dem amerikanischen Meister-Clown Peter Shub. Die Protagonisten werden in der Uraufführung Frank Schilcher und Clemens Apel geben, Schauspieler am Thalia Theater Halle. Die Premiere des Stücks findet am Donnerstag, dem 5. April 2012 um 20.00 Uhr in der Kammer des neuen theaters Halle statt. Danach wird das Stück unter anderem in Schulen, Gemeinden, Jugendeinrichtungen und Kinder- und Jugendtheatern gastieren. Die Produktion wurde im Rahmen einer Projektförderung durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.