Architectura von Vestungen

von 19. November 2009

Noch bis April 2010 lassen sich im Kabinett der Historischen Bibliothek (Franckeplatz 1, Haus 26) in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) literarische Exponate zum Festungsbau des 16. bis 18. Jahrhunderts bewundern. Im Bestand der Historischen Bibliothek befinden sich auffällig viele Werke der so genannten Fortifikationsliteratur. Francke hatte diese wohl zu Lehrzwecken verwendet, um seinen Schülern anhand der architektonischen Lehrwerke angewandte Mathematik beizubringen.

Im Alltag war es durch die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa von großem Interesse einen sicheren Ort –eine Festung- zu schaffen. Es entwickelten sich regionale Unterschiede im Festungsbau, die so genannten Manieren. Im Laufe der Zeit wurde die Qualität der Bauten immer besser. Vor allem die Festungen des Franzosen Sébastien Le Prestre de Vauban galten im 17. Jahrhundert als unbezwingbar.

Im 16. Jahrhundert erschien das für die Ausstellung namensgebende Lehrwerk des Festungsbaumeisters Daniel Specklin: „Architectura von Vestungen“. Diese Publikation gilt nach einem ersten Lehrbuch von Albrecht Dürer als das zweite deutschsprachige Werk der Fortifikationsliteratur.

Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 10-17 Uhr geöffnet.