Bach-Haus öffnet in zwei Monaten

von 2. April 2012

Kräftig gewerkelt wird derzeit im historischen Gebäude neben der Klausbrücke. Die Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG saniert hier das Friedemann-Bach-Haus. “Pünktlich zu den Händelfestspielen wird es fertig”, verspricht HWG-Chef Heinrich Wahlen im Gespräch mit HalleForum.de. Am Mittwoch, den 30. Mai 2012, soll das Haus als Musikmuseum sein Pforten öffnen und damit und eine Million Euro kostet die Sanierung. Die neue Musikausstellung im Obergeschoss beschäftigt sich auf 150 Quadratmetern mit sieben der größten halleschen Komponisten. Komponisten Samuel Scheidt (1587–1654), Georg Friedrich Händel (1685–1759), Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784), Johann Friedrich Reichardt (1752–1814), Carl Loewe (1796–1869) und Robert Franz (1815-1892) finden hier ihren Platz. Neben Wissenswertem zum Leben und Schaffen der Komponisten werden auch gesellschaftshistorische Hintergründe der jeweiligen Zeit präsentiert. An Hörstationen sind Musikstücke der Komponisten zu hören, die im Zentrum des jeweiligen Ausstellungsraumes stehen. Die Museumsbesucher erhalten zudem Einblicke in die Geschichte des Hauses mit verschiedenen An- und Umbauten. Dabei werden auch ursprüngliche Raumzuschnitte wiederhergestellt, die in einer Bauuntersuchung ermittelt wurden. Höhe- und Endpunkt der Ausstellung ist ein salonartiger Raum, der dem Komponisten Robert Franz gewidmet ist und in dem neben dessen originalem Flügel auch Möbel aus seinem Besitz aufgestellt werden. Außerdem werden neben Notenerstdrucken und Faksimiles u. a. weitere originale Musikinstrumente ausgestellt, darunter der Flügel von Carl Loewe. Aufgrund der stark variierenden Raumgrößen hat Ausstellungsdesigner Joachim Dimanski (Halle) ein durchgängiges Gestaltungskonzept entworfen, in dem eine chronologische „Zeitreise“ durch die Musikgeschichte Halles auch optisch als Verlauf umgesetzt wird. Hierfür sorgen wiederkehrende grafische Elemente in variierenden Farben. „Halle hat viele berühmte Komponisten hervorgebracht und zu erstklassigen Werken inspiriert. Die Präsentation dieses reichen musikalischen Erbes ist die perfekte Ergänzung zur Ausstellung „Händel – der Europäer“ im Händel-Haus und hilft der Händelstadt Halle, ihr Profil als bedeutende Komponistenstadt weiter zu schärfen“, sagt Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händel-Festspiele. Das neue Museum liegt nur gut 300 Meter vom Händelhaus entfernt. Ein kombiniertes Eintrittsticket ist für den Besuch des Händel-Hauses und des Wilhelm-Friedemann-Bach-Hauses vorgesehen.