Befremden über Muezzin-Rufe

von 15. Oktober 2010

Als die Werkleitz-Gesellschaft ihre Pläne im städtischen Kulturausschuss vorstellte gab es schon die ersten Bedenken: verstehen die Hallenser die Aktion, bei der in Form islamischer Gesänge „Halle alle“ über Lautsprecher auf den Marktplatz schallten?

Ein Bezug zu Halle sei nicht erkennbar, sagte Günter Kraus (SPD). Möglicherweise könnte die Aktion auch von muslimischen Mitbürgern falsch verstanden werden. Bedenken äußerte unter anderem auch der parteilose Robert Bonan.

Dass die Bedenken nicht ganz unbegründet waren, zeigte sich nun. Wegen Be-schwerden der Hallenser wurden die Lautsprecher wieder abgestellt.

„Die so genannte Kunstaktion auf Halles Marktplatz im Rahmen des Werkleitz-Festivals nehme ich mich mit großem Befremden zur Kenntnis“, äußerte sich nun auch der CDU-Landtagsabgeordnete Marco Tullner. „Wer meint, durch bewusstes Provozieren die aktuell ohnehin aufgeladene Integrationsdebatte zusätzlich anheizen zu müssen, spielt mit dem Feuer.“ Jedem Künstler stehe es frei, sich kreativ und auch provokativ zu entfalten. „Dies muß allerdings nicht öffentlich finanziert werden.“ Er werde sich nun dafür einsetzen, dass Werkleitz keine Steuergelder mehr bekommt.