BILD SEINs in der Kunststiftung

von 18. Mai 2012

Künstlerische Bilder unterscheiden sich von konventionellen Images der Massenmedien. Sie entwickeln neue Darstellungstechniken, reflektieren vorhandene Bilder und Sehgewohnheiten, erschaffen ungewöhnliche ästhetische Welten und konstruieren einzigartige Formen des visuellen Denkens. In dieser Weise agieren sie als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Instanzen, in denen das Sehen der Zukunft entwickelt wird. Die Ausstellung präsentiert vor allem Werke, die man als „radikale Bilder“ bezeichnen kann, weil sie alle Aspekte des menschlichen Daseins berühren. Diese betreffen nicht nur die Wahrnehmung und das Bewusstsein, sondern erfassen den ganzen Körper und lösen unterschiedlichste Empfindungen aus, oder eröffnen Möglichkeiten für transzendentale Erfahrungen. In dieser Verschmelzung von Mensch und Bild erscheint aktuelles menschliches Leben als ein BILD SEIN.

Initiiert und kuratiert wird die Ausstellung von dem Kunstpädagogen und Publizisten Dr. Joachim Penzel, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu den Themen Grundschuldidaktik und Gestalten arbeitet. Joachim Penzel, der bereits mehrfach als Kurator tätig war, befasst sich insbesondere mit Methoden der Kunstvermittlung sowie mit Kunstgeschichte und -theorie.

In seiner aktuellen Ausstellung, die im Rahmen der Galerieförderung „frei-raum“ durch die Landeskunststiftung gefördert wird, zeigt er 18 künstlerische Positionen aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie, Installation, Skulptur und Video. Die Ausstellung ist als Parcours angelegt, der ungewöhnliche Bilderlebnisse vor den Einzelwerken ermöglicht, aber auch diskursive Zusammenhänge zwischen den Bildern herstellt. Dabei spielen folgende übergreifende Themen eine wichtige Rolle: Suche nach Wahrheit; Selbstvergewisserung durch Bilder; Reflexion massenmedialer Bilder; Der Mensch als Bildentwurf; Innere Bilder; Simulation von Wirklichkeit; Bilder als Forschungsinstrumente; Kontrolle des Blicks; Ausweitung des Bildbegriffs.

Zu sehen sind Arbeiten von Hans Aichinger, Ulf Aminde, Franca Bartholomäi , Wilhelm Frederking, Roland Köhler, Nicole Mentner, Jill-Luise Muessig, Marko Pogačnik, Thomas Rabisch, Ulrich Reimkasten, Constanze Rilke, Thomas Rug, Rudolf Schäfer, Rémy Trevisan, Andreas Schiller, René Seifert, Dagmar Varady und Ralf Wendt.

Die Ausstellung ist vom 26. Mai bis 30. Juni 2012 mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Ein umfangreiches Begleitprogramm lädt zur Vertiefung in das Thema ein. Begleitend erscheint ein Buch mit 30 Essays zu künstlerischen Positionen des BILD SEINs.