Blumen zu Franckes 349. Geburtstag

von 24. März 2012

 Am 22. März 1663 kam der Theologe August Hermann Francke in Lübeck zur Welt. Doch nicht in seiner Heimatstadt, sondern in Halle (Saale) gründete er seine Schulstadt, die in alle Welt ausstrahlte. Traditionell am Wochenende nach seinem Geburtstag richten die Franckeschen Stiftungen ihm zu Ehren die „Francke-Feier“ aus. In diesem Rahmen fand am Samstagnachmittag am Francke-Denkmal die Gedenkstunde zum 349. Geburtstag des Theologen und Pädagogen statt, umrahmt von musikalischen Klängen des Stadtsingechores und Blechbläsern der Staatskapelle. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es diesmal sogar Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Denn bislang war es irgendwie Tradition: es ist kalt und windig zur Francke-Feier. Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke sagte, jedes Jahr zur Francke-Feier könne man verkünden, dass es ein Stück vorwärts geht. „Doch die Rettung von Bausubstanz kann nur Sinn machen, wenn im Inneren neues Leben entsteht.“ Dies sei in den Franckeschen Stiftungen mit seinen heute 40 Einrichtungen auf dem Gelände bestens gelungen. Müller-Bahlke wies auch auf das Jahresprogramm hin, das sich in diesem Jahr „Reformation und Musik“ widmet. „Wir haben die protestantische Musikkultur als Jahresthema.“ Doch man sei bereits mitten in den Planung für das kommende Jubiläumsjahr. Denn der 350. Geburtstag Franckes im Jahr 2013 soll groß gefeiert werden. Die Schirmherrschaft dafür hat der Bundespräsident übernommen. Zudem werde eine Jubiläumsbriefmarke erscheinen.  Passend zum Jahresthema Musik hielt Regina Weihrauch vom Musikzweig des Landesgymnasiums Latina August Hermann Francke die Ansprache. Sie berichtete zunächst von den Kämpfen um den Erhalt der Spezialmusikschule nach dem Ende der DDR. Als Spezialgymnasium Musik ging es weiter, zunächst weiter verstreut in der Stadt. „Die Unterrichtsräume waren in der Reichardtstraße und im Advokatenweg, das Internat in der Robert-Koch-Straße. 1993 erfolgte die Angliederung an die Latina, aber auch noch nicht mit optimalen Bedingungen. So seien die Klassenräume hallintensiv gewesen, die Räume nicht schallisoliert. „Wir haben erstmal Vorhänge genäht“, sagte Frau Weihrauch, um so erst einmal für eine schnelle Verbesserung der klanglichen Situation zu sorgen. Seit 12 Jahren nun gibt es beste Bedingungen für die Musiker, der Förderverein unterstützt besonders und es gibt einen Hilfsfond für bedürftige Schüler zur Anschaffung von Instrumenten. Im Anschluss an die Reden legten Vertreter der verschiedenen Einrichtungen auf dem Stiftungsgelände Blumen und Kränze am Francke-Denkmal nieder. Gestaltet wurde das Denkmal vom Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch. Ursprünglich waren zwei Knaben rechts und links neben Francke vorgesehen, am Ende wurden doch ein Junge und ein Mädchen daraus. Franckes Mantel ist dem des Luther-Denkmals in Wittenberg nachempfunden. Allerdings “fehlt” am Denkmal das Beffchen des Theologen. 5.000 Reichstaler kostete das Denkmal damals, weitere 2.442 Taler wurden für den Sockel nötig. Vor dem Waisenhaus auf dem Franckeplatz sollte das Denkmal seinen Platz finden, so hatte es die Stadt als Auftraggeber vorgesehen. Eine Kabinettsorder sagte dann aber: Ein geeigneter Platz im Hof des Waisenhauses. Dort am Ende des Lindenhofes steht es noch heute.