Blutige PETA-Aktion gegen illegale Nerzfarmen

von 8. März 2013

Aktivisten der Tierrechtsorganisation, verkleidet als Sensenmänner, werden dabei blutüberströmte Pelzmäntel durch die Innenstadt schleifen. Mit der provokanten Aktion macht PETA auf das Leiden der Tiere in der unweit gelegenen Nerzfarm in Söllichau aufmerksam. Trotz entsprechender Verordnung werden dort noch immer Nerze in winzigen und verdreckten Käfigen eingesperrt und für „Modezwecke“ ihrer Felle beraubt. Die Nerze müssen in viel zu kleinen und verdreckten Käfigen ohne Beschäftigungsmöglichkeiten und ohne ausreichend Wasser ausharren, bevor sie getötet werden. Nerze, in der Natur Einzelgänger, werden auf Pelzfarmen zu Hunderten aneinandergereiht. Sie drehen sich wild im Kreis oder benagen sich selbst.

„Noch immer werden Tausende Tiere auf illegal betriebenen Nerzfarmen gehalten und vergast“, so Patrique-Robert Noetzel, Aktionskoordinator bei PETA. „Pelz steht für Tod und Leid. Dabei gibt es heutzutage viele modische und tierfreundliche Alternativen.“

Nach knapp 15 Jahren Beratungszeit hat die Bundesregierung 2006 erstmals Haltungsvorgaben für Tiere auf Pelzfarmen beschlossen. Nach fünf Jahren Übergangsfrist ist am 11. Dezember 2011 die dritte Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) in Kraft getreten. Nerzkäfige dürfen seitdem nicht mehr übereinander gestapelt werden und jedem Nerz muss mindestens ein Quadratmeter, bei einer Minimum-Käfiggröße von drei Quadratmetern, zur Verfügung stehen.

PETA weist darauf hin, dass sich der Bundesrat im Juli 2012 für ein grundsätzliches Haltungsverbot von Tieren auf Pelzfarmen aussprach. Dabei argumentierte der Agrarausschuss des Bundesrats: „Es besteht kein vernünftiger Grund, Pelztiere zur Pelzgewinnung zu halten und zu töten.“

In einer interaktiven Deutschlandkarte hat PETA Informationen zu den illegalen Nerzfarmen zusammengetragen.

WANN [&] WO:
Dienstag, 12. März 2013, 15 Uhr / Leipziger Straße/St. Ulrichskirche, Halle