Brückenschläge. Daniel Ernst Jablonski im Europa der Frühaufklärung

von 6. November 2012

Unter dem Titel „Gottfried Wilhelm Leibniz und die Anfänge der deutschen Russlandkunde in Halle“ wird Han F. Vermeulen, Kulturanthropologe am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, den thematischen Brückenschlag von Daniel Ernst Jablonski (1660-1741), dem Mitbegründer der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften, zu den Osteuropaforschungen August Hermann Franckes (1663-1727) vornehmen. Sowohl Francke als auch Jablonski gehörten zu den Zeitgenossen des Leipziger Universalgelehrten Leibniz (1646-1716), mit denen er in einem regen Austausch stand; alle drei verband ihr Engagement für die Akademie.

Der Theologe Daniel Ernst Jablonski, ab 1693 als reformierter Prediger am kurfürstlichen Hof in Berlin tätig, war 1700 Gründungsmitglied der ersten deutschen Akademie der Wissenschaften; ein begnadeter Wissenschaftsorganisator und Kulturpolitiker weit über Preußen hinaus. Völkerverständigung, Toleranz und Bildung, Gewaltverzicht, Minderheitenschutz und Ökumene: Jablonskis Motive sind von erstaunlicher Modernität und Zeitlosigkeit zugleich. Sein auf Ausgleich und grenzüberschreitende Kommunikation zielendes Wirken macht ihn so zu einem Symbol für die Herausforderungen der Gegenwart. Die aus 20 Text-Bild-Tafeln bestehende Ausstellung wurde vom Deutschen Kulturforum östliches Europa gemeinsam mit der Jablonski-Forschungsstelle der Universität Stuttgart und der Leibniz Edition Potsdam zur Verfügung gestellt.