Bühnen: Entlassungen zum Monatsende

von 7. März 2011

Das Aus für das Thalia Theater in Halle (Saale) ist nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen so gut wie besiegelt. Im Sitzungssaal des Opernhauses informierte Rolf Stiska, Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, über die aktuellen Entwicklungen. Demnach werde es Ende März betriebsbedingte Kündigungen geben. Nach einer Sozialauswahl müssen 25 Mitarbeiter aller halleschen Bühnen gehen.

„Ich bin als Geschäftsführer gehalten, die entsprechenden Maßnahmen zu treffen“, so Stiska. Ein dreiviertel Jahr habe man über die Haustarife verhandelt. Doch die neuerlichen Forderungen der Gewerkschaft Verdi seien nicht zu erfüllen. Die Tariferhöhungen zu Beginn des letzten Jahres hätten ein Loch von 540.000 Euro in den Etat der Bühnen-GmbH gesprengt. Diese Summe gelte es nun einzusparen. Ohne Haustarife gehe das nur über Entlassungen. „Wir arbeiten hart an der Grenze der Liquidität.“ Andernfalls drohe im kommenden Jahr die Insolvenz.

Ein Angebot für Kinder- und Jugendliche will Stiska künftig im neuen theater vorhalten. Außerdem werde die Kinderstadt fortgeführt. „Ich hoffe, dass sich die Verluste an Besuchern in Grenzen halten werden.“

Parallel wird aber noch versucht, mit Verdi doch noch eine Einigung zu erzielen. Bis Ende März müsse dies aber passiert sein, weil dann die Spielplanaufstellung für die kommende Spielzeit erfolge. Im Thalia Theater wird Mitte Juni der letzte Vorhang fallen.

Thalia-Intendantin Annegret Hahn war zur Pressekonferenz nicht eingeladen. Sie habe am Freitag von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados vom Scheitern erfahren. Das übrigens nur, weil Hahn direkt nachfragte. Die Mitarbeiter wissen offiziell noch nichts