Unter dem Titel "Das Verbrechen der Ornamente – in Halle" wird am Freitagabend ab 19 Uhr im Stadtmuseum in Halle (Saale) eine neue Ausstellung eröffnet. Zu sehen sind 30 Radierungen von Sven Grosskreutz, der hier die Ergebnisse seines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zeigt.
Gezeigt werden die Werke im Saal des denkmalgeschützten Renaissancegebäudes gezeigt. Sven Großkreutz, dessen Oeuvre sehr umfangreich ist, hat sich mit der traditionsreichen Kunst der Radierung während des Stipendiums intensiv auseinandergesetzt. Er fand über das Zeichnen zur Radierung, die als Tiefdrucktechnik bzw. „Schwarzkunst“ neben dem Ausdruckswillen ein hohes handwerkliches Können voraussetzt. Im Falle der Präsentation im Stadtmuseum dient die handwerkliche Meisterschaft der künstlerischen Idee, Architekturformen und Ornamentik von halleschen Häusern und Baudenkmälern in individuelle und zugleich verfremdete Kunstformen zu übersetzen. In bekannte Stadtbilder werden plötzlich Elemente aus Comic und Versatzstücke aus der Popkultur eingebaut. Gleichzeitig hat Sven Grosskreutz seiner Folge von Radierungen eine hallesche Geschichte voller Ironie und Skurrilität als roten Faden beigegeben, in welcher eine Karyatide und ein Atlant als Akteure auftreten und der Auslöser zahlreicher Verwicklungen sind. Die realen Orte der Saalestadt spiegeln sich hier auf surreale Weise in der künstlerischen Fantasie wider.
