Designpreise für das Händelhaus

von 3. September 2010

Vor anderthalb Jahren wurde das Händelhaus in Halle nach einem Umbau wiedereröffnet. 60.000 Besucher haben seitdem die neue Dauerausstellung “Händel – der Europäer” gesehen. Manch einem Besucher war die Farbgestaltung zu schlicht, andere fanden’s ganz gut. Rund 160 Exponate, zumeist originale Gemälde, Stiche und Musikinstrumente, werden präsentiert.

Nun wurde die Schau im Geburtshaus des Komponisten Georg Friedrich Händel gleich mit zwei bedeutenden, internationalen Designpreisen ausgezeichnet: dem „iF communication design award 2010“ und dem „best architects11“-Preis. „Gute Projekte entstehen nur mit guten Bauherren“, sagt Prof. Carsten Gerhards, Geschäftsführer des Berliner Architekturbüros Gerhards & Glücker, welches das Ausstellungsdesign für das moderne Museum im historischen Gebäude entwarf. „Begeisterte Händel-Haus-Besucher sind ein Beleg dafür, dass die Ausstellung in Inhalt und Form gelungen ist. Die Auszeichnungen bestätigen dies eindrucksvoll”, meint Händelhaus-Stiftungsdirektor Clemens Birnbaum. “Nun kann die Händelstadt Halle voller Stolz darauf verweisen, dass mit dem Kunstmuseum Moritzburg und dem Händel-Haus gleich zwei Kultureinrichtungen mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden.“

In der Begründung zur Vergabe des „best architects11“ für die Gestaltung des Händel-Hauses heißt es: „Die Ausstellungsarchitektur thematisiert die Typologie und Atmosphäre des barocken Wohnhauses – zeitgenössisch transformiert und übersetzt als Ausstellungshaus. Die Museumsgestaltung reagiert sensibel auf die kleinmaßstäbliche Struktur des Hauses und tritt in einen gestalterischen Dialog mit ihm. Eine Auswahl von klassischen Präsentationselementen wie Rahmen, Podest, Tisch, Vitrine und Kabinettschrank werden in unterschiedlichen Gruppierungen zu komplexen und stimmigen Raumbildern zusammengefügt.“

Der „iF communication design award“ ist ein anerkannter internationaler Designwettbewerb für alle Formen des Kommunikationsdesigns. Die Händel-Haus-Gestaltung wurde von einer international besetzten Jury bestehend aus 15 Design-Experten aus Wissenschaft und Praxis in der Kategorie „Corporate architecture“ prämiert. Gerhards & Glücker errungen mit ihrer Arbeit in Halles Musikmuseum das erste Mal diese Auszeichnung. Bewertet wurden u. a. Architektur und Gestaltungsqualität, Materialauswahl und Materialeinsatz, Raumkonzept und Atmosphäre und Funktionalität und Nutzungsflexibilität.