Die “schöne Nachbarin” entdecken

von 7. April 2010

Halzig & Leiple werden wieder aktiv: Am Samstag, dem 24. April 2010, verwandeln sich Leipzig und Halle zum zweiten Mal in das unschlagbare Museumsnacht-Duo. Sie mustern sich wieder über den Gartenzaun, besser gesagt, über die Ländergrenzen hinweg, augenzwinkernd, mit Aufmerksamkeit und Sympathie. Diesmal gilt es, die “Schöne Nachbarin!“ zu entdecken. Und dafür gibt es in den knapp 70 beteiligten Museen und Sammlungen ausreichend Gelegenheit.

Für einen Besuch bei der „Schönen Nachbarin!“ ist Mobilität Voraussetzung. Auch dafür ist gesorgt: Die Eintrittskarte zur Museumsnacht zum Preis von acht Euro (ermäßigt sechs Euro und vier Euro für Leipzig-Pass bzw. Halle-Pass-Inhaber) ist zugleich auch das Ticket für sämtliche Sonderlinien zur Museumsnacht, für die regulären Verkehrsmittel in beiden Städten und für den Regionalverkehr zwischen Halle und Leipzig. Die Tickets sind ab dem 1. April 2010 in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Die beteiligten Museen und Sammlungen halten in der Zeit von 18 bis 1 Uhr ihre Türen weit offen. Mit dabei sind so bekannte Häuser wie das Museum der bildenden Künste in Leipzig mit der großen Neo-Rauch-Ausstellung und das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle mit der Himmelsscheibe von Nebra, aber auch nicht ganz so bekannte wie die Automatiksammlung der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur Leipzig und der Geologische Garten der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg.

Neu dabei sind in Halle die Bildungs- und Begegnungsstätte Deutsche Einheit im Geburtshaus von Hans-Dietrich Genscher, die Galerie im Volkspark, eine Galerie der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design, die Gedenkstätte Roter Ochse, die Geschichtswerkstatt Halle-Neustadt im NBZ „Pusteblume“ sowie das Museum für Haustierkunde „Julius Kühn“ der Martin-Luther-Universität. In Leipzig sind die Sammlungen des Technologiecentrums für Jugendliche – GaraGe, des Museums im Trafohaus, die Kunstsammlungen der Universität sowie die Kunstsammlungen der Verbundnetz Gas AG hinzugekommen. Außerdem kann das wiedereröffnete Bach-Museum bestaunt werden. Viele Museen haben sich auch etwas Besonderes ausgedacht: Das Antikenmuseum und die Professur für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig rufen mit der „Nachbarschaftshilfe“ ab 19 Uhr zum Mitmachen auf den Nikolaikirchhof auf. Zur Erinnerung an den legendären Lauf von Marathon nach Athen müssten 422 Läuferinnen und Läufer eine Strecke von je 100 Metern zurücklegen. Alle Gäste, Besucherinnen und Besucher sind zum Mitlaufen eingeladen und es gibt auch eine Siegesfeier.

Außerdem: Es gibt nicht nur Bambis und Oscars, in Leipzig wird jährlich „Die Goldene Meise“ als Würdigung von hervorragendem Engagement für den Durchblick e. V., die Interessengemeinschaft Psychiatriebetroffener, verliehen. Die erste „Goldene Meise“ wurde an Meigl Hoffmann in der Museumsnacht 2005 verliehen, im vergangenen Jahr erhielt die Journalistin Angelika Raulien diesen Preis.

Die schöne Nachbarstadt Halle und die schöne Nachbarstadt Leipzig haben im vergangenen Jahr erstmalig ein Spiel im Gemischten Doppel erlebt. In beiden Städten gehören die Museumsnächte seit dem Jahr 2000 zu den kulturellen Jahreshöhepunkten. Im vergangenen Jahr wurden rund 16.000 Tickets verkauft.